Web

Overture reduziert nach Gewinnrückgang die Erwartungen

24.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Suchmaschinenvermarkter Overture Services hat im ersten Geschäftsquartal bei gestiegenen Einnahmen einen Gewinnrückgang verbucht: Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sank der Nettoprofit von 29,3 Millionen auf 11,1 Millionen Dollar oder 18 (48) Cent pro Aktie. Die 2,4 Millionen Dollar hohe Entschädigung aus einem Rechtsstreit mit Internet Fueld abgezogen, belief sich das (Pro-forma-)Plus auf 8,8 Millionen Dollar beziehungsweise 15 Cent je Anteil. Von First Call Thomson befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Gewinn von 14 Cent pro Aktie gerechnet.

Die Einnahmen legten im Jahresvergleich von 142,8 Millionen auf 224,7 Millionen Dollar zu. Dabei profitierte Overture von den um knapp zwanzig Millionen auf 608 Millionen angewachsenen Durchklickraten zu den gesponserten Ergebnis-Links. Zudem erhöhte sich der durchschnittliche Erlös gegenüber dem Vorjahresquartal von 24 auf 37 Cent pro Klick. Gleichzeitig stiegen jedoch die Kosten zur Generierung von Datenverkehr von 54 auf 64 Prozent des jeweiligen Umsatzes. Das kalifornische Unternehmen hat im Berichtszeitraum den Suchmaschinenpionier Altavista und das Suchmaschinengeschäft von Fast Search & Transfer aus Norwegen übernommen.

Overture-Chef Ted Meisel ist zuversichtlich, dank der beiden Akquisitionen längerfristig mit seinem Erzrivalen Google im Bereich kommerzieller Web-Suche Schritt halten zu können. Wegen unerwartet hoher Produktentwicklungs- und Werbungskosten sowie niedrigen Einnahmen im US-Geschäft erwartet Meisel für das laufende zweite Quartal jedoch nur einen Gewinn von vier bis sechs Cent pro Aktie - die Analysten hatten im Schnitt mit zwölf Cent je Anteil gerechnet. Im Gesamtjahr wird Overture nach eigenen Erwartungen nur noch halb so viel Gewinn schreiben, nämlich einen Profit von 25 bis 30 Cent pro Aktie. Der Umsatz soll aber im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent auf über eine Milliarde Dollar anwachsen. (mb)