J.P. Morgan lagert IT aus

Outsourcing-Vertrag über fünf Milliarden

10.01.2003

MÜNCHEN (CW) - Die amerikanische Großbank J.P. Morgan Chase hat sich entschlossen, große Teile ihrer IT-Infrastruktur an IBM Global Services auszulagern. Der Vertrag läuft über sieben Jahre und hat ein Volumen von mehr als fünf Milliarden Dollar. Das in New York ansässige Geldinstitut will unter anderem Rechenzentren, Helpdesks, Distributed Computing sowie Sprach- und Datennetze auslagern. Bestimmte Kernkompetenzen wie Anwendungsentwicklung und -bereitstellung oder Desktop-Support wird die Bank jedoch nicht außer Haus geben. Im Zuge des Outsourcings wechseln rund 4000 IT-Mitarbeiter der Bank in der ersten Hälfte kommenden Jahres zu Big Blues Dienstleistungssparte. IBM konnte sich bei der Vergabe gegen den Rivalen Electronic Data Systems (EDS) durchsetzen.

Auch das Outsourcing-Abkommen zwischen der Deutschen Bank und IBM Global Services (siehe CW 40/02, Seite 14) ist unter Dach und Fach. Vereinbarungsgemäß wird der Dienstleister für den Finanzkonzern in den kommenden zehn Jahren große Teile der europäischen IT-Infrastruktur betreiben. Für ihre Dienste wird die IBM rund 2,5 Milliarden Euro kassieren - laut Deutsche-Bank-Vorstand Hermann-Josef Lamberti rund eine Milliarde weniger, als das Geldhaus selbst für diese Leistungen aufwenden müsste. Darüber hinaus übernimmt die IBM von der Bank Ressourcen, Systeme und etwa 900 Mitarbeiter, die sie in ein neues Leistungszentrum im Raum Frankfurt am Main eingliedern wird. (rg/qua)