ODMs

Outsourcing-Trend erfasst Japans Elektronikriesen

17.08.2010
Von pte pte
Um Kosten zu reduzieren und wettbewerbsfähiger zu werden, wollen die japanischen Notebook-Bauer Sony und Fujitsu ihr Lieferkettenmanagement verstärkt auf Outsourcing umstellen.

Wie das Branchenportal "DigiTimes" schreibt, kommen ab 2011 taiwanesische Auftragsfertiger, sogenannte ODMs, noch häufiger zum Einsatz als zuvor schon. Da Marken für Kunden zunehmend an Bedeutung verlieren, werten Insider das geplante Outsourcing als Reaktion auf den Preiskrieg in der Branche.

"Der Trend zum Outsourcing ist global", verdeutlicht Thomas R. Köhler, Geschäftsführer der CE21 - Gesellschaft für Kommunikationsberatung mbH, auf Anfrage von pressetext. "Aus Kostengründen sind viele Großkonzerne der Elektronikbranche dazu gezwungen, den billigsten Anbieter mit der Produktion zu beauftragen. Apple mit seiner Fertigung in China bei Foxconn ist ein Paradebeispiel für diese Entwicklung", so der Experte. Laut dem Bericht will auch Sony seine Outsourcing-Rate 2011 auf bis zu 90 Prozent anheben.

Die Tendenz zur Straffung der Supply Chain macht auch vor dem japanischen Branchenriesen Fujitsu nicht Halt. Der Konzern will ab dem kommenden Geschäftsjahr mehr Fertigungsorder für Notebooks an ODMs vergeben. Gegenwärtig lässt das Unternehmen bereits die Hälfte der mobilen Geräte auswärts produzieren. Von mehr Outsourcing profitieren vor allem ODMs wie Quanta, Compal und Inventec. Die beiden letztgenannten taiwanesischen Unternehmen sollen von Toshiba ab 2011 bis zu 40 Prozent der Gesamtauftragsvolumen bekommen.

"Die Großen der Branche zielen vor allem auf Effizienzen durch die ODMs. Denn für Kunden wird immer mehr der Preis zum alles entscheidenden Kaufkriterium", sagt Köhler gegenüber pressetext. Auftragsfertiger wie Quanta konnten sich für 2011 von Sony Orders für 3,5 bis vier Millionen Laptops sichern. Winstron und der in die Kritik geratene Apple-Lieferant Foxconn bekommen 2011 jeweils Aufträge für zwei bis 2,5 Millionen Einheiten. Sony lieferte im ersten Halbjahr 3,6 Millionen Geräte aus.

Auch Fujitsu wird seine Notebook-Produktion ab 2011 an Quanta und Inventec abtreten und Winstron künftig als neuen Lieferanten ins Boot holen. Quanta soll jedoch auch weiterhin den Löwenanteil der Geräte für die Japaner herstellen. Inventech und Winstron hingegen erhalten nur Fertigungsaufträge im kleinen Umfang. Das Computer-Unternehmen mit Sitz in Tokio hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs rund 1,6 Millionen Notebooks ausgeliefert. (pte)