Consulting-Geschäft bleibt schwierig

Outsourcing rettet Accentures Bilanz

02.05.2003
NEW YORK (CW) - Stark wachsende Outsourcing-Einnahmen bewahrten Accenture vor einer verhagelten Dreimonatsbilanz. Im zweiten Geschäftsquartal 2003 verzeichnete der auf den Bermudas ansässige IT-Dienstleister steigenden Gewinn und fallenden Umsatz.

Mit einem Profit von 118,7 Millionen Dollar in dem zum 28. Februar beendeten Berichtszeitraum konnte Accenture einen Gewinnsprung melden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren den Beratern unterm Strich lediglich 10,6 Millionen Dollar geblieben, allerdings hatten damals Wertberichtigungen in Höhe von 211 Millionen Dollar das Ergebnis getrübt. Der Umsatz schmolz um drei Prozent auf 2,83 Milliarden Dollar. Die anteilig verrechneten Einnahmen der Töchter Avanade und Accenture HR Services stiegen, weil das IT-Beratungshaus seine Beteiligungen im Fiskaljahr 2002 erhöht hatte. Ohne diesen Effekt wäre der Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal des letzten Jahres um vier Prozent gefallen.

CEO Joseph Forehand bezeichnete die Zahlen angesichts des schwierigen Umfelds als solide, wartete aber mit einer Überraschung auf: "Wir haben im zweiten Quartal Verträge im Gesamtvolumen von 4,75 Milliarden Dollar unterzeichnet. Das ist der zweithöchste Wert in der Firmengeschichte." Dabei halfen große Outsourcing-Deals mit Unternehmen wie Borden Chemical, NOL Group und Telecom Italia, wie überhaupt das Geschäft mit der IT-Auslagerung kräftig zulegte. Die Einnahmen stiegen um 33 Prozent auf 828 Millionen Dollar. Damit steuert der Outsourcing-Bereich mittlerweile 29 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Sorgenkind bleibt das Consulting-Geschäft. Die Umsätze durch Beratungsarbeiten fielen um 15 Prozent auf zwei Milliarden Dollar.

Trotz des großen Auftragseingangs schaut Accenture nur verhalten optimistisch in die Zukunft. Wie sich die Einnahmen im derzeit laufenden Quartal entwickeln, ist noch unklar. Accenture nannte eine Spanne von plus zwei bis minus zwei Prozent. (jha)