Outsourcing-Projekten fehlt die Strategie

03.11.2008
Auslagerungen sind selten an den Geschäftszielen ausgerichtet, weil CIOs keinen Zugang zum Topmanagement haben.

Auslagerungsprojekte bleiben häufig hinter ihren Möglichkeiten zurück. Der Grund: Die IT und damit auch die Provider stimmen ihre Aufgaben zu wenig mit den übergeordneten Geschäftszielen ab. Die Probleme sind systemimmanent, warnt Frank Ridder, Research Director IT Sourcing bei Gartner: "Die Sichtbarkeit der IT ist häufig zu gering, um über eine rein taktische Rolle hinauszukommen und strategische Bedeutung zu erlangen."

Bessere Erfolgsaussichten hätten Projekte, wenn der CIO Mitglied der Geschäftsführung sei. Laut einer Gartner-Umfrage ist das aber selten der Fall: In 61 Prozent der befragten Unternehmen hat der CIO keinen direkten Zugang zur Geschäftsführung.

Dadurch entstehen Missverständnisse. Der CIO kann weder Strategie, Vorgehensweise, Ergebnisse noch notwendige IT-Sourcing-Investitionen rechtfertigen. In der Unternehmensleitung wiederum bauen sich unrealistische Erwartungen auf.

Teufelskreis durchbrechen

In der Folge ist der CIO eingekeilt zwischen dem Anspruch der Geschäftsführung und dem Feedback der Dienstleister, die sich unverstanden fühlen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, empfehlen die Gartner-Experten, dass IT und Geschäftsführung gemeinsam mit den externen Dienstleistern ein "magisches Dreieck" aus Verständnis, Zusammenarbeit und Zielorientierung bilden.

Dieses Dreieck ermöglicht strategisches und zielorientiertes Arbeiten in der IT. So lassen sich geschäftsrelevante Key Performance Indicators (KPIs) mit technischen Eckdaten abgleichen. "Ideal ist eine Sourcing-Zentrale mit dem CIO an der Spitze und direktem Zugang zum CEO", betont Ridder. Besserung scheint in Sicht: Laut Gartner erwarten 57 Prozent der befragten CIOs, dass sie bis zum Jahr 2011 direkt an den CEO berichten. Dies wären 18 Prozent mehr als heute. (sp)