Beratungshaus TPI sieht wachsende Auftragszahl

Outsourcing-Projekte werden kleiner

07.05.2004
MÜNCHEN (CW) - Die Zahl der Outsourcing-Abkommen steigt, doch das Volumen sinkt. Das ergab die Auswertung der weltweit im ersten Quartal 2004 abgeschlossenen Deals durch das Beratungshaus TPI.

Der Trend deutete sich bereits im letzten Quartal 2003 an und wurde in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres bestätigt: Die Zahl der Outsourcing-Abkommen mit globaler Auswirkung steigt, doch das durchschnittliche Volumen jedes einzelnen Vertrags sinkt. Weltweit wurden laut TPI-Zählung in den Monaten Januar, Februar und März 51 Outsourcing-Projekte vereinbart, das addierte Gesamtvolumen dieser Deals belief sich auf 9,9 Milliarden Dollar. Dieser Wert liegt um 27 Prozent unter dem über die letzten acht Quartale gemittelten Volumens, das sich auf 13,5 Milliarden Euro beläuft. Aussagen über das Gesamtvolumen des Outsourcing-Marktes lassen sich von diesem Ergebnis nur bedingt ableiten, denn betrachtet wurden lediglich die Aufträge mit einem Mindestvolumen von 40 Millionen Euro. Weltweit verzeichnete TPI nur einen Mega-Deal über 800 Millionen Euro. Vergeben wurde er von Sprint und gewonnen von IBM.

Das Gewicht der Auslagerungsprojekte verlagert sich zusehends zum Business Process Outsourcing (BPO). Die in der Vergangenheit übliche Verteilung, wonach 80 Prozent der Aufträge IT- und 20 Prozent BPO-Vorhaben waren, setzte sich aktuell nicht fort. Im ersten Quartal 2004 entfielen 28 Prozent des Gesamtauftragswertes auf die Geschäftsprozessauslagerung, vornehmlich im Bereich Personalwirtschaft, Kunden-Management sowie Finanzen und Buchhaltung. An Gewicht gewinnt der europäische Markt. Die dortigen Outsourcing-Aufträge stehen im ersten Quartal für 34 Prozent der weltweit vereinbarten Honorare. Für die kommenden Quartale erwartet TPI wachsende Aktivitäten: Aus den Vorhaben, die derzeit verhandelt würden, lasse sich auf eine Wertsteigerung von zwölf Prozent schließen. (jha)

Abb: Vertragswerte sinken

Im ersten Quartal 2004 waren die erfassten Outsourcing-Deals deutlich weniger wert als zuvor. Quelle: TPI