Best Practices

Outsourcing-Projekte richtig umsetzen

12.11.2008
Von  und


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

6. Welche Preise sind angemessen?

Große Deals, die eine Harmonisierung und Standardisierung zum Ziel haben, sind teuer. Provider lassen sich Aufräumarbeiten bezahlen. Nachträgliche Preise für einzelne Services sind unrealistisch.

Niels Fischer, Partner der Schickler Unternehmensberatung in Hamburg: Die Preisspanne der Outsourcer, die Angebote einreichen, ist ein guter Anhaltspunkt, wenn keine Marktpreise bekannt sind.
Niels Fischer, Partner der Schickler Unternehmensberatung in Hamburg: Die Preisspanne der Outsourcer, die Angebote einreichen, ist ein guter Anhaltspunkt, wenn keine Marktpreise bekannt sind.

Für Preistransparenz sorgen Benchmark-Experten mit ihren umfangreichen Datenbanken. Doch auch eine gut vorbereitete Ausschreibung hilft weiter, wenn individuelle Services und IT-Installationen ausgelagert werden sollen. "Die Preisspanne der Outsourcer, die Angebote einreichen, ist ein guter Anhaltspunkt, wenn keine Marktpreise bekannt sind", meint Fischer. Das Vergleichen der Angebote ist umso leichter, je formaler die Ausschreibung betrieben wurde. Empfehlenswert ist etwa, dass Provider ihre Preise und Leistungen in ein Pricing-Sheet oder -Template eintragen. Das hilft bei der späteren Bewertung der Offerten, die sich jedoch keinesfalls ausschließlich am Preis orientieren darf. Fischer empfiehlt dazu eine Entscheidungsmatrix mit Angaben zu Kosten, Qualität, Service-Levels, Branchenkenntnissen, Realisierungszeitraum, Migrationsaufwand sowie projektbezogenen Kriterien.

In die Kalkulation muss zudem das Übergabeprojekt einfließen. Die Kosten trägt üblicherweise der Kunde. Die Provider bieten in der Regel zwei mögliche Abrechungsarten: Entweder werden die Aufwendungen gesondert ausgewiesen und nach Betriebs-übergang beglichen. Oder die Kosten werden auf die Services umgelegt. "Ich rate zur Transparenz, der Provider sollte die Kosten auflisten. Einmalige Beträge sind schneller verdaut und vergessen", weiß Active-Sourcing-Manager Leu.