Bericht von der London School of Economics

Outsourcing: Ohne aktive Steuerung keine Einsparungen

14.12.2007
Vielen Anwendern ist nicht bewusst, dass sie zunächst in die Outsourcing-Beziehung investieren müssen, um von ihr zu profitieren.

Eine kurzfristige Denkweise, mangelnde Steuerung und die Vernachlässigung von internen Skills behindern den Erfolg vieler Outsourcing-Projekte. Zu diesem Schluss kommt Leslie Willcocks, Professor an der London School of Economics, in seinem aktuellen Bericht.

Die Anwender verwendeten zwar viel Energie in die Vertragsunterzeichnung. Die internen Kosten für die Pflege der Outsourcing-Beziehung – etwa für die Anwerbung von Fachkräften mit Erfahrung im Vendor-Management und entsprechende Trainings der Mitarbeiter - würden jedoch häufig nicht einkalkuliert. Nach Berechnungen von Willcocks sind hierfür zwischen vier und acht Prozent des Vertragswerts zu veranschlagen. "Die meisten Firmen sind jedoch nur auf das Thema Kostensenkung fixiert. Es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, dass sie in der Regel erst einmal investieren müssen, um in den Genuss der Einsparungen zu kommen. Die gängige Praxis ist, die internen Ausgaben zu kürzen", kritisiert der Experte.

Insgesamt listet der Bericht vier erfolgsentscheidende Aspekte auf, die häufig vernachlässigt werden: eine effektive Provider-Steuerung, Investitionen in die entsprechenden Kenntnisse und Skills, das Verständnis für die Business-Anforderungen sowie eine aktive Pflege der Partnerbeziehung. Wer sich mit diesen Themen aktiv auseinandersetzt, kann laut Willcocks über die Laufzeit des Vertrages hinweg Verbesserungen der Servicequalität und Einsparungen um 20 bis 40 Prozent erzielen. (sp)