Finanzkrise

Outsourcing in Krisenzeiten

10.11.2008
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

On-Demand-Modelle im Trend

Auch wenn es noch einige ungeklärte Fragen gibt - vor allem was kundenindividuelle Anpassung, Integration und IT-Sicherheit betrifft: Dank der niedrigen Kosten, der Flexibilität und der geringen Risiken und nicht zuletzt steigender Bandbreiten wird die Nachfrage nach SaaS-Lösungen weiter steigen, ist Christine Ferrusi Ross, Research Director bei Forrester, überzeugt. "Insgesamt wird der Anteil der extern erbrachten Leistungen an der IT immer weiter zunehmen. Und davon profitieren besonders Anbieter von Subscription-Modellen, die sich schnell einsetzen lassen und weniger internes Personal erfordern als der Eigenbetrieb." SaaS sei aber erst der Anfang: "Mit neuen Cloud-Computing-Modellen wie Infrastructure as a Service, Components as a Service oder Platforms as a Service verschwimmen die Grenzen zwischen Produkten und Dienstleistungen zusehends."

Finanzierungsangebote sind gefragt

Dass flexible Modelle, die dem Anwender mehr Kontrolle über die Kosten erlauben, in unsicheren Zeiten besonders gefragt sind, zeigt auch die Tendenz zu Finanzierungsangeboten, wie sie bislang nur im Hardwarebereich üblich waren. IBM will seine Leasing-Angebote jetzt um Softwarelizenzen erweitern. "Das könnte sich für die Kunden auszahlen - schließlich entfallen rund 30 Prozent eines Integrationsprojekts auf die Lizenzkosten", argumentiert Matzke. Bislang bieten neben IBM zwar nur HP und Siemens Leasing-Modelle für Applikationen an. Der Analyst geht aber davon aus, dass schon bald weitere Anbieter auf diesen Zug aufspringen werden.

Auf der anderen Seite verschärft sich vor dem Hintergrund der Krise die Marktkonsolidierung. Immer mehr Provider werden im kommenden Jahr Insolvenz anmelden oder von anderen Anbietern übernommen werden. Die Anwender treibt daher derzeit auch die Frage um, ob ihr Dienstleister die finanzielle Stabilität hat, um mittelfristig zu überleben. Und das ist nicht immer leicht zu beantworten, räumt Andrew Parker, Research Director bei Forrester, ein: "Viele Anbieter sind sehr zurückhaltend, was Angaben zu ihrer wirtschaftlichen Situation betrifft."