Outsourcing: Für Banken eine harte Nuss

13.01.2005
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Diese Bedenken können sich die Banken jedoch auf Dauer nicht leisten, meint Keller: "Im Endeffekt wiegt das Kostenargument schwerer." Zudem sei mit einer steigenden Zahl an unabhängigen Anbietern zu rechnen, da immer mehr Großbanken ihre Transaktionstöchter als selbständige Unternehmen ausgründeten. Ein Beispiel ist die European Transaction Bank (ETB), die von der Deutschen Bank abgespaltet und - um zu signalisieren, dass es sich dabei tatsächlich um eine unabhängige Einheit handelt - mehrheitlich an den britischen BPO-Anbieter Xchanging verkauft wurde.

Kernprozesse bleiben tabu

Problematisch ist das Outsourcing-Thema bei den Geschäftsprozessen. "Die Kredit- und Hypothekenabwicklung und vor allem das damit verbundene Risiko-Management zählen viel mehr als andere Prozesse zu den Kernkompetenzen einer Bank", warnt Keller. Er rät daher, diesen Bereich nicht an einen externen Dienstleister, sondern in Form von Shared Service Centern intern auszulagern. Laut Soreon können Großbanken auf diese Weise bis zu 13 Prozent gegenüber dem Eigenbetrieb einsparen.