Change-Management

Outsourcing braucht Transparenz

25.01.2011
Von Johanna von Geyr

Führungskräfte und Mitarbeiter

3. Führungskräfte binden, fördern und motivieren

Die richtigen Perspektiven schaffen.
Die richtigen Perspektiven schaffen.
Foto: Daniel Merkel - Fotolia.com

In Outsourcing-Projekten häufen sich die Geschäftsreisen der verantwortlichen Manager, zudem sind sie steigendem Erwartungsdruck ausgesetzt, den Mitarbeitern und Top-Management aufbauen. Ohne eine entsprechende Perspektive wird diese Phase für die Betroffenen zur Tortur. Workshops, die einen direkten Bezug zur Organisation haben, können Führungskräften im Umgang mit Veränderungsprozessen helfen. Zielgerichtetes Coaching und Gruppenarbeit können den Druck nehmen. In gemeinschaftlichen Meetings können die Teilnehmer geplante Maßnahmen vorstellen und diskutierebn. Diese sollten aber auch mit der Zielgruppe unbedingt gemeinschaftlich erarbeitet werden, damit auch deren Commitment dauerhaft ist.

4. Faire Behandlung aller Mitarbeiter

Ein wichtiger Punkt hier ist es, rechtzeitig die Erwartungen der Mitarbeiter ernst zu nehmen. Es bringt nichts, offene Punkte schön zu reden. Die Führungskräfte können diesbezüglich viele und große Fehler machen, wenn sie etwa Kollegen unterschiedlich behandeln. Ein vorab definierter Leitfaden mit den entsprechenden Werten und Vorgehensweisen kann helfen. Niemand darf Versprechungen abgeben, die nicht zu halten sind. Besser ist es, den Mitarbeitern die neuen Chancen darzustellen und sie auf ihrem künftigen Weg zu unterstützen. Das können Bewerbertrainings und Coaching inklusive ausreichend langer Beschäftigungsgarantien sein. Finanzielle Versprechungen sollten mit Vorsicht behandelt werden, denn Abfindungen können Unternehmen sehr teuer kommen und später einen schlechten Eindruck erwecken.

5. Die Organisation der neuen IT-Lieferkette anpassen

Spätestens, wenn Anwender ihre Kollegen in der IT nicht mehr auf dem kurzen Dienstweg erreichen können, entsteht Verwirrung. Selbst wenn diese Hilfe auf Zuruf bereits vor dem Outsourcing durch interne und strukturierte Support-Prozesse abgelöst wurde, ändert sich die IT-Lieferkette, sobald ein Externer eingebunden ist. Der Provider muss in die tägliche Arbeit integriert werden und dabei den Servicevertrag erfüllen, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen. Darüber hinaus muss er für Einsparungen und Innovationen sorgen. Ein enger Schulterschluss, gemeinsame Kommunikation und Change-Maßnahmen mit dem Provider sind daher ratsam. Das können etwa ein Kommunikationsplan, Besuche bei dem Provider sowie ein Erfahrungsaustausch mit anderen Mitarbeitern sein, die aus früheren Projekten zum Provider gewechselt sind. Im Idealfall können Unternehmen eine Provider-Management-Akademie mit Vertretern des IT-Partners, der IT-Abteilung und des Kunden einrichten, um Wissen auszutauschen und die Zusammenarbeit zu fördern.