Outsourcer und Kunde teilen sich das Risiko

23.01.1997

FRAMINGHAM (IDG) - Beim Wort nehmen will die British Petroleum Plc. (BP) ihren Outsourcing-Partner Andersen Consulting: Der Serviceanbieter wird direkt am Erfolg oder Mißerfolg seiner Dienstleistungen beteiligt. Shared Risk/Shared Reward ist die Bezeichnung für das Serviceabkommen. Dabei teilen sich Anbieter und Kunde die Früchte ihrer Zusammenarbeit, im Fall eines Mißerfolgs aber auch die Verluste.

Die Probe aufs Exempel machte der Mineralölkonzern BP, indem er vor anderthalb Jahren ein 1991 geschlossenes Outsourcing-Abkommen mit Andersen Consulting modifizierte. Gegenstand des Vertrags ist die Finanzverwaltung der Business-Division BP Exploration in der Nordseeregion. Seither ist es dem Dienstleister gelungen, die Betriebskosten dieses Unternehmensbereichs um 20 Prozent zu senken.

Im März vergangenen Jahres traf BP eine ähnliche Vereinbarung für seine fünf US-Niederlassungen. Der Kontrakt ist auf zehn Jahre befristet und nennt ein Serviceentgelt von 120 Millionen Dollar. De facto könnte für Andersen Consulting aber mehr herausspringen - oder auch weniger. Kunde und Anbieter haben sich auf eine Kostengrenze geeinigt: Bleiben die Ausgaben darunter, so erhält der Dienstleister die Hälfte der Differenz übersteigen sie das Limit, verringert sich das Honorar um 50 Prozent des Fehlbetrags.