Die Niederlassung eines amerikanischen Hightech-Unternehmens in Deutschland schließt die Büros. Betroffen davon sind rund 100 Mitarbeiter. Der Mutterkonzern beauftragt einen Outplacement-Berater, sich „um die berufliche Neuorientierung“ der entlassenen Mitarbeiter zu kümmern. In diesem Fall, und das gehört durchaus zum Service der großen Beratungshäuser, umfasst das Paket sowohl die Betreuung des Managements, etwa wenn es um die Frage geht „Wie sage ich es den Mitarbeitern?“, als auch Individualberatung für die Außertariflichen und Gruppenberatungen für die tariflich bezahlten Mitarbeiter.
Die Mitarbeiter kamen zunächst in den Genuss von mehrtägigen Bewerbungsseminaren. Im Anschluss daran standen die Outplacement-Experten für Einzelgespräche zur Verfügung, um die berufliche Situation zu analysieren und ein individuelles Persönlichkeitsprofil zu entwickeln. Zur Unterstützung der Stellensuche wurde eine Art Bibliothek eingerichtet, in der die Mitarbeiter beispielsweise in Datenbanken und im Internet recherchieren oder sich in Büchern informieren konnten. Zusätzlich ermittelte das Beratungshaus über die klassischen Stellenanzeigen hinaus offene Positionen in der Branche und der Region. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Beschäftigten sind wieder untergekommen, und für das Programm zahlte das Unternehmen 2500 Euro pro Mitarbeiter.
Rechtsstreitigkeiten vermeiden
Wirtschaftlich schwierige Zeiten scheinen für Outplacement-Berater die besten zu sein. Das Geschäft mit den Entlassenen, denen bei der Jobsuche geholfen wird, boomt. Herbert Mühlenhoff, Vorsitzender der Fachgruppe Outplacement im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU), Bonn, und Geschäftsführer der Mühlenhoff & Partner GmbH in Düsseldorf, stellt mit Freude fest, dass der Markt für diese Dienstleistung gerade in den letzten Monaten stark gewachsen ist und immer mehr Betriebe sich dieses Instruments bedienen, dass aber andererseits die Unternehmen die entsprechenden Budgets für diese Dienstleistung kürzen.