Fallschirm für Führungskräfte

Outplacement-Berater haben alle Hände voll zu tun

22.10.2008
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wer entlassene Manager in einen neuen Job begleitet, kann gute Geschäfte machen. Auch im Mittelstand.

Wenn sich Großunternehmen von Mitarbeitern trennen, gibt es oft nicht nur eine Abfindung. Zum Abschiedspaket gehört auch eine Outplacement-Beratung, die den Entlassenen den Weg in einen neuen Job oder in die Selbständigkeit aufzeigen soll und sich über mehrere Monate erstreckt.

Unbefristete Beratung

Inzwischen schalten auch Mittelständler immer häufiger Outplacement-Berater ein, so der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU), der für eine aktuelle Studie 20 auf Outplacement spezialisierte Beratungen befragte. 47 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften diese mit mittelständischen Firmen, während der Umsatzanteil der großen Kunden von 54 auf 49 Prozent fiel. Insgesamt verbuchte die Outplacement-Branche im vergangenen Jahr einen Umsatz von 50 Millionen Euro, das sind 7,5 Prozent mehr als 2006.

Gefragt sind vor allem unbefristete Einzelberatungen. 46 Prozent aller Aufträge laufen so lange, bis der zu betreuende Kandidat eine neue Stelle gefunden oder sich selbständig gemacht hat. Aber auch die zeitlich befristeten Programme dauern zur Freude der Consultants im Schnitt länger. Während vor vier Jahren jeder zweite Kunde dem Entlassenen nur ein dreimonatiges Outplacement-Programm finanzierte, sind das heute nur noch 17 Prozent. Jede vierte befristete Beratung erstreckt sich dagegen über neun, zwölf oder 24 Monate.

Jobsuche dauert Monate

Mit der längeren Dauer der Outplacement-Programme erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, einen Job zu finden. Laut BDU waren die Beratungen, die neun Monate dauern, in 75 Prozent der Fälle erfolgreich. Bei Sechs-Monats-Programmen lag die Quote bei 60 Prozent, bei Drei-Monats-Programmen nur bei 30 Prozent.

Am erfolgreichsten sind erwartungsgemäß die unbefristeten Programme, die erst dann enden, wenn der Kandidat eine neue Position gefunden hat. Bei 60 Prozent der unbefristeten Beratungen war das schon nach sechs Monaten der Fall. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit Zuwächsen von fünf Prozent.