Vor allem bei anspruchsvolleren Prozessen, die kreativen Input erfordern, ist eine gute Kommunikation erfolgsentscheidend. Nach Ansicht von Meyer werden sich in Mittel- und Osteuropa angesichts der mangelnden IT-Spezialisierung und der im Vergleich zu Indien oder China höheren Löhne daher weniger die Erbringung von klassischen IT-Dienstleistungen als vielmehr anspruchsvolle Entwicklungs- sowie BPO-Services etablieren. Ein Beispiel hierfür ist der Autozulieferer Continental, der an seinem rumänischen Standort für Forschung und Entwicklung rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Speziell bei komplexeren Back-Office-Prozessen seien Mitarbeiter mit einem hohen und breiten Bildungsniveau sowie eine reibungslose Kommunikation zwischen den Partnern gefragt - und genau hier hätten die MOE-Staaten ihre Stärken.
Steigende Nachfrage nach BPO
Welche BPO-Dienstleistungen westeuropäische Unternehmen künftig aus Mittel- und Osteuropa konkret beziehen werden, wird sich noch zeigen. Doch die Voraussetzungen in diesen Länder sind gut, und auf der Anwenderseite besteht viel Nachholbedarf: Laut IDC wird das westeuropäische BPO-Volumen bis 2009 auf 35 Milliarden Dollar ansteigen. Damit wäre es fast so groß wie das prognostizierte IT-Outsourcing-Volumen in dieser Region.