Osteuropa: IT-Werkbank für Mittelständler

03.08.2006
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Vor allem bei anspruchsvolleren Prozessen, die kreativen Input erfordern, ist eine gute Kommunikation erfolgsentscheidend. Nach Ansicht von Meyer werden sich in Mittel- und Osteuropa angesichts der mangelnden IT-Spezialisierung und der im Vergleich zu Indien oder China höheren Löhne daher weniger die Erbringung von klassischen IT-Dienstleistungen als vielmehr anspruchsvolle Entwicklungs- sowie BPO-Services etablieren. Ein Beispiel hierfür ist der Autozulieferer Continental, der an seinem rumänischen Standort für Forschung und Entwicklung rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Speziell bei komplexeren Back-Office-Prozessen seien Mitarbeiter mit einem hohen und breiten Bildungsniveau sowie eine reibungslose Kommunikation zwischen den Partnern gefragt - und genau hier hätten die MOE-Staaten ihre Stärken.

Steigende Nachfrage nach BPO

Welche BPO-Dienstleistungen westeuropäische Unternehmen künftig aus Mittel- und Osteuropa konkret beziehen werden, wird sich noch zeigen. Doch die Voraussetzungen in diesen Länder sind gut, und auf der Anwenderseite besteht viel Nachholbedarf: Laut IDC wird das westeuropäische BPO-Volumen bis 2009 auf 35 Milliarden Dollar ansteigen. Damit wäre es fast so groß wie das prognostizierte IT-Outsourcing-Volumen in dieser Region.