Ostdeutsche Aussteller sind mit dem Verlauf der CeBIT zufrieden

01.04.1994

HANNOVER (vwd) - Adressen in Neufuenfland schrecken nicht mehr ab, es zaehlt das Produkt. Die Messebeteiligung brachte den ostdeutschen DV-Anbietern offenbar bessere Auftraege ein als in den Jahren zuvor.

FT: Die DV-Anbieter aus den neuen Bundeslaendern ziehen ein positives CeBIT-Resuemee. "Frueher waren wir Exoten, die mal einen Zufallstreffer landen konnten. Das ist in diesem Jahr ganz anders", stellt Sven Rabe von der Inudstrie- und Handelskammer (IHK) Suedthueringen fest. Ob der Anbieter aus dem Westen oder Osten komme, spiele fuer die Besucher keine Rolle mehr.

175 Unternehmen aus den neuen Laendern beteiligten sich dieses Jahr in Hannover - verglichen mit den ueber 3300 Ausstellern aus dem westlichen Bundesgebiet. Die ostdeutschen Anbieter sehen sich aber gegenueber den etablierten Herstellern durchaus im Vorteil: Sie muessen bei der Produktentwicklung nicht auf gewachsene DV- Landschaften Ruecksicht nehmen. "Bei einigen Besuchern herrscht aber immer noch die Meinung, dass wir der Entwicklung hinterherhinken", schraenkt Hannelore Schindler von der IHK Dresden ein. "Dann ist das Erstaunen bei der Praesentation umso groesser."

Ueberzeugt haben offenbar die elektronischen Wegfahrsperren fuer PKWs der Funkwerk Dabendorf GmbH. So berichtet der Produkt-Manager Lutz Pfister von guten Geschaeften. Zwei langfristige Auftraege stuenden fuer den Zossener Betrieb kurz nach der CeBIT noch in Aussicht. Bei der Systemtechnik GmbH Techno Trend aus Erfurt standen Vertriebsfirmen dem Geschaeftsfuehrer Heiko Kieser zufolge wegen einer PC-Steckkarte Schlange, die den Rechner zur Stereoanlage oder zum Fernseher umfunktionieren soll. Das Produkt soll Mitte des Jahres fuer rund 500 Mark auf den Markt kommen.

Den grossen Coup landete die Optima Buerotechnik GmbH. Das Erfurter Unternehmen schloss auf der CeBIT insgesamt drei Vertraege im Wert von ueber neun Millionen Mark ab, berichtet Geschaeftsfuehrer Hans- Dieter Sturm. Fuer IHK-Vertreter Rabe haben sich die thueringischen Firmen ihren Erfolg durchaus selbst zuzuschreiben. "Unsere Firmen waren bislang nicht so weit, sich mit eigenen Produkten zu praesentieren, aber jetzt haben wir lange genug getueftelt und legen los."