Östliches Interesse an Marketingressourcen

Ost-West-Datenbanken über Messen und Firmen geplant

26.01.1990

MÜNCHEN (CW) - Datenbankdienste für den Ost-West-Handel mit Informationen über Firmen, Produkte und Messen in Europa plant die Münchener Gesellschaft für betriebwirtschaftliche Informationen mbH (GBI). Der Startschuß soll im Mai auf der Infobase fallen.

Die Daten über Betriebe und Unternehmen aus der UdSSR und später auch aus anderen Staaten des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), erhält GBI vom Moskauer Internationalen Zentrum für für Wissenschaftliche und Technische Informationen (ICSTI). Konkret vorbereitet werden nach Auskunft von GBI-Sprecher Peter Müller-Baader im Moment zwei Dienste.

Eine Kooperationsdatenbank informiert über Firmen aus Bayern und aus der Sowjetunion. Zwei Drittel der beteiligten Unternehmen kommen aus der UdSSR. Die bayerischen Inserenten wurden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft und Verkehr akquiriert; insgesamt sollen bis Mai 5000 Datensätze enthalten sein.

In einem ähnlichen Realisierungsstadium befindet sich die GBI nach Auskunft von Müller-Baader mit einer Messedatenbank, die Daten und Informationen über Messen in Osteuropa enthalten wird. Mit einer ebenfalls geplanten "Hitliste" der 2000 größten Unternehmen Osteuropas sei man allerdings noch vorsichtig, weil man die nach Ländern unterschiedlichen Bewertungen mit den verfügbaren Bilanzmechanismen noch nicht "in den Griff" bekomme.

Schwerpunkte nach Branchen, Firmengrößen oder Angebotsstruktur sind noch nicht erkennbar; auffallend ist laut GBI neben der Suche sowjetischer Firmen nach Kapitalgebern aus dem Westen lediglich ein ausgeprägtes Interesse an hiesigen Partnern für das Produktmarketing.