Integriertes Planungssystem "Feplus" für Klein- und Mittelbetriebe:

OSP-Fertigungsorganisation auf DG-Mini

06.11.1981

MÜNCHEN - Schlagworte wie Kommunikation, Netzwerke oder Bürosysteme seien auf der SYSTEMS In aller Munde, meinte Klaus Sabirowsky, Vorstand der Essener OSP AG Unternehmensberatung, eines aber fehle: eine koordinative Gesamtlösung auf dem Organisationssektor. Was von den anderen Messeausstellern geboten werde, sei letztlich immer nur eine Teillösung.

Zwei detaillierte Studien habe OSP zu Rate gezogen, um sein integriertes Organisationskonzept praxisgerecht zu entwickeln, berichtete Sabirowsky. Als jüngsten Baustein dazu präsentierten die Essener auf der SYSTEMS ihr Fertigungsplanungssystem "Feplus D'81". Im Laufe von zwei Jahren sei Feplus in Zusammenarbeit mit Data General so abgeändert worden, daß es nun nicht mehr auf IBM-Rechnern, sondern eben auf einer 32-Bit-Eclipse MV 6000 von Data General ablauffähig sei, erläuterte OSP. Feplus soll Unternehmen mit 200 bis 3000 Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, ein komplettes Informationssystem aufzubauen.

Kapitalbedarf

Es besteht aus den Moduln SAS-Stücklisten-, Arbeitsplan- und Arbeitsplatzsystem, MWS-Materialwirtsdaftssystem, PPS-Produktions-, Planungs- und Steuerungssystem, ZWS-Zeitwirtschaftssystem, BKS-Basis-Kalkulationssystem und RMS-Rückmeldesystem. Für eine Online-Anschlußfähigkeit von Feplus an Hostrechner wird die OSP sorgen, versicherte Sabirowsky. Das in Assembler geschriebene Package soll 60 000 Mark kosten.

Sabirowsky nutzte auf der SYSTEMS die Gelegenheit, sich zu einigen Tatbeständen und Zukunftsentwicklungen innerhalb der Softwarebranche und des eigenen Hauses zu äußern. So vertrat er beispielsweise die Ansicht, die meisten freien Softwarehäuser seien völlig unterkapitalisiert. Wer - so sein Beispiel - 20 Millionen Mark Umsatz mache, benötige rund drei Millionen Mark Eigenkapital, nur um diesen Level zu halten.

Die von Sabirowsky genannten OSP-relevanten Zahlen waren:

þAktienkapital eine Million Mark,

þnach dem 50prozentigen Erwerb der Berliner Tochterfirma GAI jetzt ein Mitarbeiterstand von 72,

þUmsatz 1980 rund 8,3 Millionen Mark,

þUmsatzerwartung 1981 zehn Millionen Mark,

þBedarf an drei Millionen Mark zusätzlichen Stammkapitals in den nächsten drei bis fünf Jahren - so die OSP-Finanzplanung.

In Hannover nichts als Kosten

Die SYSTEMS, an der die Essener sich zum vierten Mal beteiligten, bietet nach Einschätzung von Sabirowsky im Vergleich zu anderen Messeplätzen eine weitaus bessere Platform sowohl zur Darstellung von Softwareleistungen als auch für das Anbieten

von - Softwareprodukten und Dienstleistungen. Sabirowski "Nach Hannover gehen wir nicht mehr; da haben wir nichts als kosten."

In Zukunft werden die Softwarepreise eine sinkende Tendenz zeigen, prophezeite Sabirowsky . Dies sei zurückzuführen auf schmaler werdende Kunden-Budgets, auf des kostensenkenden Einsatz von Softwaretools - hier nannte Sabirowsky ausdrücklich das Philips-/Softlab-System PET - sowie auf größer werdende Produktserien.

Als immer wichtigere Aufgabe der DV-Anbieter bezeichnete Sabirowsky den Abbau der - wie er sagte - Non-Akzeptanz auf Seiten der Anwender und Endbenutzer. Ob dies gelinge, hänge auch davon ab, ob die Datenverarbeitung hauptsächlich als Arbeitsplatzvernichter in Erscheinung trete, oder ob es zu einem möglichst breit angelegten Abbau von Arbeitszeit ohne weitere negative Beschäftigungswirkung komme.

Für das Haus OSP kündigte Sabirowsky eine unternehmenspolitische Maßnahme besonderer Art an - wirksam werdend noch vor Jahresende: Da der Begriff; Unternehmensberatung sich "nicht gerade einer guten Klangfülle" erfreue , hätten die Essener beschlossen, demnächst als "System- und Softwarehaus" zu firmieren.