US-Unternehmensberatung Coopers & Lybrand sieht Umschwung bei LANs und WANs:

OSI-Migration geht schnell vonstatten

18.11.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Schnell nahende rosige Zeiten für offene Standards und Systeme sagt die New Yorker Unternehmensberatung Coopers & Lybrand voraus. Ihrer jüngsten Untersuchung zufolge, die sich auf eine Befragung von 122 Anwendern während des Enterprise Networking Event (ENE) in Baltimore stützt, soll der Anteil von "OSI-Migranten" bis 1991 bei 64 Prozent liegen.

Die größte Bereitschaft, sich binnen der nächsten zwei Jahre für OSI-Netzwerkstandards zu entscheiden, signalisierten Unternehmen aus dem Bereich Technik und Mechanik sowie Versicherungsgesellschaften. Letztere erklärten zu 83 Prozent, daß sie entsprechende Umstellungen planen oder vornehmen wollen. In der Engineering-Industrie ergab sich laut Coopers & Lybrand folgende Verteilung: 50 Prozent der Befragten haben OSI-Ambitionen, und 43 Prozent sind dabei, entsprechende Systeme zu implementieren.

Weitere Zahlen liegen für die Raumfahrt- und die verarbeitende Industrie im klassischen Sinn vor, wobei die jeweiligen Werte weit auseinanderklaffen.

72 Prozent der Anwender aus dem Bereich Raumfahrt wollen bis 1991 mit der bereits begonnenen OSI-Implementierung fortfahren. Bei dem nicht näher umschriebenen "general manufacturing" kommt jedoch nur ein Anteil von sechs Prozent an migrationswilligen Anwendern zusammen. Immerhin tragen sich aber 14 Prozent mit dem Gedanken an eine Umorientierung. Coopers & Lybrand merkt im Zusammenhang mit den Erhebungen an, daß die Umfrage-Ergebnisse insofern nicht repräsentativ seien, da ja die ENE sich sozusagen von Haus aus mit OSI-Produkten und einschlägigen Strategien auseinandersetze. Somit könne sich bei anderen Analysen natürlich das Bild verschieben.

OSI-Anwender - so die Studienergebnisse weiter - favorisieren in der überwiegenden Zahl offene Standards sowohl für LANs als auch für Wide-Area-Networks. 33 Prozent grenzen das Anwendungsfeld jedoch auf den lokalen Bereich ein. Ein gleichermaßen wichtiges Ergebnis: 70 Prozent der Befragten schauen sich nach einem Interface zwischen ISO und der IBM-Netzwerkarchitektur SNA um.

IBM hätte zwar solche Gateway-Verbindungen angekündigt, aber noch nicht ausgeliefert. Neben SNA-Anschlüssen wünschen sich aber auch 37 Prozent der Benutzer Kommunikationsübergänge zu anderen Hersteller-Welten wie dem Transmission Control Protocol/ Internet Protocol (TCP/IP). 17 Prozent vermissen - und dies als letztes Ergebnis der ENE-Untersuchung von Cooper & Lybrand - Netzwerk-Management-Protokolle.