US-Unternehmen mit zweigleisiger Strategie:

OSI ist nicht der einzige Weg zum Erfolg

23.12.1988

FRAMINGHAM (IDG) - OSI ist heutzutage selbst für Verfechter von offenen Standards noch nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg. So läßt beispielsweise General Motors seinen Mitarbeitern freie Hand beim Einkauf von Kommunikations-Equipment. Gleichzeitig leistet GM aber rege Überzeugungsarbeit in Sachen MAP.

Damit sich die eigene Mannschaft mit dem Thema Manufacturing Automation Protocol vertraut machen kann, schickt GM "Hunderte von Managern" in sein technisches Zentrum in Warren, wo auch Anwender über ihre Erfahrungen mit CIM berichten. Als Ergebnis davon setzen nach Aussagen von Michael Kaminski, dem Vorsitzenden der GM-Benutzergruppe, immerhin 32 der insgesamt 160 Fabriken MAP-Netze ein. Und 75 Prozent der Netzwerk-Neuinvestitionen bestünden aus MAP-Komponenten.

Eine Doppelstrategie, in der auf lange Sicht aber die offenen Standards an Gewicht gewinnen werden, verfolgt Hughes Aircraft aus El Segundo. Die einzelnen Abteilungen konnten bis dato bei DV-Dispositionen und -Anschaffungen frei schalten und walten. Seit letztem Jahr jedoch gelten für die Mitarbeiter neue einheitliche Richtlinien. Nur wenn eine Abteilung OSI-Produkte nicht in einer angemessenen Preislage auf dem Markt ausfindig machen kann, sind Proprietary-Standards zugelassen.

Bei dezentralisierten Unternehmen ist eine individuelle DV-Entscheidungsfreiheit gang und gäbe. Network-Managern fehlt in solchen Unternehmen auch meistens die Möglichkeit, die Migration zu offenen Standards durchzusetzen. Die Verantwortlichen bei den Anwendern auf bundesstaatlicher Ebene tun sich hier ebenfalls schwer oder legen Verhaltenheit gegenüber offenen Standards an den Tag, obwohl sie OSI mit ins Kalkül ziehen müssen. Denn 1989 ist mit der Verbindlichkeit der sogenannten Government OSI Profiles zu rechnen.