HP und Microsoft forcieren PCUnix-lntegration:

OS/2-LAN-Manager soll Standard werden

04.03.1988

DALLAS (IDG) - Sollten Hewlett-Packard und Microsoft sich einigen, wird der OS/2-LAN-Manager von Microsoft unter Unix V von AT&T der allgemeine Standard für die Integration von PCs unter Unix werden.

Wie jetzt auf der texanischen Unix-Veranstaltung Uniforum bekanntgegeben wurde, ist von HP und Microsoft die Entwicklung eines Programms unter dem Namen Microsoft LAN-Manager/X (LM/X) geplant: HP wird seinen Unix-Port, der den LAN-Manager-Quellcode verwendet, zur Verfügung stellen, während auf der anderen Seite Microsoft Lizenzrechte beisteuert.

LM/X soll erlauben, MS-DOS von Microsoft, Xenix und OS/2 miteinander in einem Netz zu fahren. Auf Unix V basierende Server sollen ohne zusätzliche Workstation-Software auskommen. Außerdem soll LM/X fortgeschrittene Netzwerkfunktionen, wie zum Beispiel untergliederte Datenbanken, Directory-Dienste, Mail-Dienste und weitere Anwendungsarten unterstützen.

Bereits jetzt hat IBM angekündigt, daß sie sich an dem Vorhaben nicht beteiligen werde. Hewlett-Packard will daraufhin, bevor es zu einer endgültigen Entscheidung kommt, noch seine OEMs konsultieren. Die Einführung von LM/X, für Anfang 1989 vorgesehen, soll auf 80386-Systemen von Intel unter Unix V/386 Release 3.2, einer Fusion von Unix V und Xenix, laufen. LM/X soll 2 MB RAM beanspruchen, zudem eine Festplatte und einen monochromen IBM-Color-Grafics-Adapter und einen Enhanced-Grafics-Adapter beziehungsweise einen kompatiblen Bildschirm.

Vorerst soll LM{X laut HP Rechner der Serie HP 3000, die unter HP-UX laufen, unterstützen.

LM/X soll ferner auf unterschiedlicher Netzwerk-Hardware laufen, einschließlich des Token-Ring-Netzwerks von IBM, 802.3 Ethernet nach IEEE und Starlan. Zudem könne das Programm neben AT&Ts Remote-File-Sharing und dem Network-File-System von Sun Microsystems auf demselben Server laufen.