Symposium Computertechnik im Handel:

Organisatorische Umstellung ist nötig

28.09.1984

WIEN (eks) - Als Haupthindernis bei Einführung und Ausbau von DV-Anwendungen im Handel sehen die Anwender die nötigen organisatorischen Umstellungen. Hier Unterstützung zu leisten, hat sich der Österreichische Handelsverband zum Ziel gesetzt. In einem Symposium "Computertechnik im Handel" am 27. September in Wien vermittelten Anwender und Spezialisten ihre Erfahrungen.

Handelsunternehmen verfügen über rund 7 Prozent der österreichischen Computerkapazität. Damit wird diese Branche in der österreichischen Computerstatistik nur vom Kreditwesen (16 Prozent) und den Bundesdienststellen (8 Prozent) übertroffen. Der Wert der installierten Systeme stieg von 580 im Jahr 1981 auf 821 Millionen im Januar 1984.

DV-Entscheidungen im Handel sind hart umkämpft. Auf einzelne Hersteller entfallen folgende

Marktanteile: IBM 29 Prozent, Siemens 20 Prozent, Bull 19 Prozent, Sperry 7 Prozent sowie sonstige 25 Prozent. Damit ist die Branche der Kaufleute die mit der weithin geringsten IBM-Dominanz.

Die Handelsfirmen haben auch weiterhin große Ausbaupläne. Nach einer kürzlich durchgeführten Umfrage des Handelsverbands planen 82 Prozent der Handelsunternehmen eine Erweiterung ihrer DV-Anwendungen. Die Zielrichtung ist klar: Während 89 Prozent bereits DV einsetzen, haben bei den befragten Unternehmen 13 Prozent Scannerkassen, 29 Prozent Kassen im Computerverbund, 36 Prozent Mikrocomputer, 27 Prozent Teletex-Anwendungen und 38 Prozent Btx-Anwendungen in Planung.

Wichtigstes Ergebnis des DV-Einsatzes ist die Verbesserung des Betriebsergebnisses. Danach kommen verbesserte Warenwirtschaft und erhöhte Wettbewerbsfähigkeit. Entgegen den Befürchtungen der Arbeitnehmerorganisationen spielt Personaleinsparung keine Rolle.

Als Haupthindernis, das dem weiteren DV-Ausbau im Weg steht, sehen die Handelsunternehmen Schwierigkeiten bei den notwendigen organisatorischen Änderungen. Mit Finanzierung und Ausbildung gibt es hingegen kaum ein Problem.

Das Symposium des Handelsverbands behandelte auch neue Medien, neue öffentliche Datendienste und elektronisches Geld.