Weltweit erste Lösung im Business-Umfeld

Orange startet kommerziellem Einsatz von Picocells

03.04.2008
Nach knapp einem Jahr Pilotversuchen bietet der französische Mobilfunkbetreiber Orange nun Unternehmen die kleinen Basisstationen zur Verbesserung der GSM-Inhouse-Versorgung zur Miete an.

Laut Orange sind die Picocells ein wesentlicher Bestandteil des neuen Service "Onsite Coverage". Dieser soll es Unternehmen in Europa ermöglichen, den Mobilfunkempfang in Gebäuden zu verbessern, die in abgelegenen oder dicht bebauten Gebieten liegen. Mit den kleinen Mobilfunkbasisstationen, die GSM-Telefonate, SMS und Datenverbindungen via GPRS für bis zu 50 gleichzeitige Nutzer unterstützen, sind sie zudem in der Lage, die existierenden Funkkapazitäten in Orten mit starker Handy-Nutzung - etwa Einkaufszentren oder große Bürokomplexe - aufzustocken. Der Mobilfunkbetreiber, der die vom US-Anbieter Radioframe Networks bezogenen Picocells zu einem monatlichen Mietpreis bereitstellt, spart sich wiederum die Errichtung zusätzlicher Outdoor-Basisstationen, ohne auf Gesprächseinnahmen verzichten zu müssen.

Die France-Télécom-Tochter hatte Mitte 2007 damit begonnen, den Service in der Schweiz zu testen und beginnt nun damit, ihn dort und in anderen europäischen Ländern einzuführen (Computerwoche.de berichtete).

Nichtsdestotrotz werden die Picocells - ebenso wie deren 3G-Pendants Femtocells - in der Industrie nicht unkritisch gesehen. Die Carrier müssten erst herausfinden, wie sich die Miniatur-Basisstationen in ihren Netzen verhalten und wie man damit Geld verdiene könne, heißt es in einem Unstrung Insider Report. (mb)