Oracles Quartalsgewinn sinkt

29.03.2005
Nach dem Peoplesoft-Kauf stieg der Umsatz im dritten Vierteljahr.

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2005 musste Oracle beim Gewinn Einbußen von 15 Prozent hinnehmen. Er fiel von 635 Millionen auf 540 Millionen Dollar. Der Umsatz hingegen stieg um 18 Prozent auf 2,95 Milliarden Dollar.

Der Profit des Datenbankanbieters wurde durch die Übernahme von Peoplesoft geschmälert. Den Anbieter von Business- Software hatte die Larry-Ellison-Company Anfang des Jahres für 10,6 Milliarden Dollar gekauft. Nicht mehr in das jetzt veröffentlichte Ergebnis fiel der Zuschlag für die US-amerikanische Softwarefirma Retek. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Software für Handelsunternehmen spezialisiert. Oracle wird Retek für 670 Millionen Dollar erwerben.

Mit dem Retek-Deal sowie vor allem mit dem Kauf von Peoplesoft hat Oracle seine Position in den USA ausgebaut. So betonte Charles Phillips, der als Co-President bei Oracle fungiert, das Unternehmen wolle seine Position als Nummer eins in Nordamerika ausbauen und den globalen Marktanteil erhöhen.

Oracles Chef Lawrence Ellison sagte, das Datenbankgeschäft weise "solide Wachstumszahlen" auf. Man habe der IBM über das ganze Jahr hinweg Marktanteile abgenommen.

Mäßiges Anwendungsgeschäft

Hinter dieser Aussage verbirgt sich allerdings die Tatsache, dass das Applikationsgeschäft eher schwache Ergebnisse produzierte. Zwar stiegen Oracles Lizenzumsätze mit Anwendungssoftware im dritten Quartal um neun Prozent auf 152 Millionen Dollar. Ohne die Übernahme von Peoplesoft und dem daraus resultierenden zusätzlichen Umsatz von 31 Millionen Dollar wäre das Geschäft mit kommerzieller Software aber um 16 Prozent eingebrochen.

Die Geschäftszahlen scheinen somit zu bestätigen, dass Oracles Strategie richtig ist, sich durch Übernahmen wie Peoplesoft, Retek oder ganz neu Oblix Inc., einem Anbieter von Software zum Identity- und Access-Management (IAM), stark zu machen (siehe Kasten "Oblix Inc.").

Oracle teilte ferner mit, in der Region Emea (Europa, Nahost und Afrika) habe das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 19 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt. (jm)