Web

Oracles Collaboration Suite 3 verspätet sich

24.03.2004

Nicht wie geplant im ersten Halbjahr 2004, sondern erst gegen Ende des Jahres wird Oracle die dritte Generation seiner "Collaboration Suite" herausbringen, die der Datenbankriese großen Anwenderfirmen als Alternative zu Microsofts Exchange und IBMs Notes/Domino andient. Zu den geplanten Neuerungen gehören Unterstützung für Instant Messaging (bei der Konkurrenz längst zu haben) und verbesserte Integration mit Unternehmensanwendungen.

Oracle hatte jüngst Terry Olkin, den Mitgründer und früheren Chief Technology Officer von Secure Data in Motion (Sigaba), als neuen Chief Architect für seine datenbankbasierende Messaging- und Groupware-Lösung angeheuert. "Die Herausforderung besteht darin, die unterschiedlichen Teile der Collaboration Suite zu einem integrierten und leichter nutzbaren Produkt zusammenzubringen", erklärte Olkin. Außerdem gelte es, das Produkt populärer zu machen: "Es ist ganz klar im Markt nicht sehr bekannt. Es wird nicht einem Atemzug mit Exchange oder Notes genannt."

Oracle positioniert sein Produkt als kostengünstigere und sicherere Alternative für Unternehmens-E-Mail. Außerdem unterstütze das Produkt zahlreiche Schnittstellen und biete durch seine Datenbankintegration verschiedene Vorteile, unter anderem bei der Erfüllung von Archivierungsauflagen (Compliance). Der Kampf gegen die Marktführer gestaltet sich allerdings alles andere als einfach. "Wir müssen mit einem qualitativ hochwertigen, quasi Next-Generation-Produkt herauskommen", erläutert Olkin. "Es muss diesen 'Wow-Faktor' haben der sagt: Hey, wir müssen uns das Oracle-Zeug ansehen, weil die Jungs vorausdenken, über die Box hinaus, und nicht einfach noch ein Feature mehr reinpacken."

So soll denn die Collaboration Suite 3.0 auch nicht einfach nur um Instant Messaging ergänzt werden, ergänzt Rob Koplowitz, Senior Director of Product Marketing. Geplant seien unter anderem Features, die Microsofts Teamarbeits-Seiten "Sharepoint Services" Konkurrenz machen sollen, sowie bessere Integrations mit Oracles "Applications"-Standardsoftware. Die erste Version seiner Collaboration Suite brachte Oracle im September 2002 auf den Markt. Im Juni vergangenen Jahres wurde das Produkt um Web-Conferencing erweitert.

Bis Ende Mai gab es rund 500 Kunden, zu Ende November 2003 konnte das Unternehmen aus Redwood Shores nach eigenen Angaben weitere 250 dazu gewinnen. Daten der Radicati Group zufolge kam Oracle im Markt für Unternehmens-Messaging zu Ende letzten Jahres auf einen Marktanteil von 0,75 Prozent - was laut Sara Radicati, President und CEO der kalifornischen Marktforschungs- und Beratungsfirma, für ein so neues Produkt aber gar nicht so schlecht ist. (tc)