Oracles BI-Suite öffnet sich für SAP und DB2

31.01.2007
Das Release 3 der "Business Intelligence Suite Enterprise Edition 10g" wartet mit einer Reihe neuer Funktionen auf und verringert die Abhängigkeit von Oracles Produkten.

Mit der neuesten Ausführung seiner BI-Suite verfolgt das kalifornische Unternehmen ein ähnliches Anliegen wie die Konkurrenz: Analysewerkzeuge sollen nicht einer kleinen Schar von Spezialisten vorbehalten bleiben, sondern zu allgemein zugänglichen Tools in Unternehmen werden. Voraussetzung für eine solche "Pervasive Intelligence" ist die Integration vielfältiger Datenquellen, mehrere Client-Optionen zur Ausgabe von Berichten sowie Tools, die auch Geschäftsanwender in die Lage versetzen, Unternehmensdaten zu analysieren.

Auch das neue Release integriert bevorzugt das Oracle-Portfolio. Neben der eigenen Datenbank inklusive OLAP-Erweiterungen zählen dazu auch die Applications und die "Fusion"-Middleware. Zum Heimspiel gehört auch das Single-Sign-on mit den genannten Produkten. Aufgrund einer neuen Plug-in-Architektur kann das Release 3 aber auch Datenquellen anderer Anbieter erschließen. Oracle liefert Adapter für IBMs DB2 und Microsofts SQL Server sowie für das Business Warehouse von SAP mit aus.

Produktmanager Paul Rodick zufolge trennt die neue BI-Software durchgängig Logik und Präsentation, so dass sich Berichte in verschiedenen Umgebungen erstellen und konsumieren lassen. Darin unterscheide sie sich von klassischen Reporting-Tools, die Kalkulationen und Definitionen in die Berichte einbetteten. Zu den unterstützten Client-Werkzeugen zählen unter anderem Adobe Acrobat und MS Office. Berichte können zudem zu einstellbaren Zeitpunkten via Mail, Fax oder Drucker ausgegeben sowie über WebDAV zugänglich gemacht werden.

Ein Feature zur automatischen Erzeugung von Data Marts soll den Zugang für Fachanwender vereinfachen. Sie können ihre Anwendungen aus der Business-Sicht modellieren und danach die physische Struktur des Marts generieren lassen. Auch der "BI Publisher" (ehemals "Oracle XML Publisher") soll als umfassendes Tool dazu beitragen, dass Firmen die Schablonen für praktisch alle Dokumenttypen wie Rechnungen, Finanzberichte, Aufträge oder Schecks unkompliziert erstellen können.

Die BI Suite setzt im Release 3 auf Oracles "Fusion"-Middleware auf und läuft in der aktuellen Ausführung auch unter Linux. Die Software ist auch in einer 64-Bit-Variante verfügbar und lässt sich jetzt über den "Enterprise Manager" administrieren. Eine Lizenz kostet pro Benutzer 1500 Dollar oder 225000 Dollar per CPU. (ws)