Hardware schwach

Oracle-Wachstum stockt - Aktie fällt

21.03.2013
Cloud-Computing, das Geschäft in der Internet-Wolke, ist die große Priorität des SAP-Rivalen Oracle - doch ausgerechnet dort legte der Konzern von Larry Ellison zuletzt nicht das erhoffte Tempo vor. Oracle verweist allerdings auch auf ungünstige Währungskurse.

Das rasante Wachstum des Software-Riesen Oracle ist abrupt zum Erliegen gekommen. Der SAP-Konkurrent verbuchte in dem Ende Februar abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang um ein Prozent auf 8,96 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,92 Milliarden Euro). Damit verfehlte Oracle die Markterwartungen, die Aktie fiel am Mittwoch nachbörslich um über sieben Prozent. Der Gewinn stagnierte bei 2,5 Milliarden Dollar. Allerdings habe auch der gestiegene Dollar-Kurs die Zahlen deutlich gedrückt, erklärte Oracle zur Begründung.

Besonders problematisch ist der Rückgang der neuen Lizenz- und Abo-Einnahmen um 1,8 Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar. Sie sind ein zentraler Indikator für die künftige Geschäftsentwicklung. In der Unternehmens-IT setzt immer stärker ein Wandel hin zu Cloud-Diensten ein, bei denen Software und Daten direkt aus dem Netz laufen. Oracle versucht, diese Welle auch mit Milliarden-Zukäufen zu reiten. Der Umsatz mit Diensten aus dem Netz habe sich allein im vergangenen Quartal verdoppelt, betonte Oracle-Manager Mark Hurd. Allerdings setzt auch SAP massiv auf Cloud-Anwendungen und ging dafür ebenfalls mehrere große Übernahmen ein. Zudem gibt es starke Konkurrenz von immer mehr kleineren, stark spezialisierten Rivalen.

Das Geschäft mit Hardware - Oracle hatte 2010 den Server- Spezialisten sun Microsystems übernommen - bleibt schwer unter Druck. Der Umsatz des Bereichs fiel im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 671 Millionen Dollar. Konzernchef Larry Ellison kündigte noch für diesen Monat die Markteinführung neuer Server mit dem "schnellsten Mikroprozessor der Welt" an. Damit liefen Datenbanken zehn Mal so schnell wie mit dem Vorgängermodell, versprach er.

"Wir sind unzufrieden mit der Umsatzentwicklung in diesem Quartal", räumte Oracle-Managerin Safra Catz in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen ein. Sie machte dafür unter anderem die Verkäufer des Konzerns verantwortlich. Einige neue Mitarbeiter hätten bei der Vermarktung von Oracle-Produkten nicht den nötigen Elan gezeigt. Für das laufende Quartal stellte sie wieder ein Wachstum der Software-Erlöse in Aussicht.

Zugleich verweist Oracle auf den erstarkten Dollar. Ohne den negativen Einfluss der Währungskurse wäre der Gesamtunsatz um ein Prozent höher ausgefallen und die Erlöse mit neuen Software-Lizenzen und Abo-Verträgen sogar um zwei Prozent, hieß es. (dpa/tc)