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Oracle verlängert Angebotsfrist für Peoplesoft-Übernahme

13.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle hat sein Übernahmeangebot an die Aktionäre des Wettbewerbers Peoplesoft erneut verlängert. Wie der Datenbankspezialist aus Redwood Shores, Kalifornien, mitteilte, haben die Anleger nun bis zum 31. Dezember Zeit, ihm ihre Aktien zum Preis von (unverändert) je 19,50 Dollar anzubieten. Das bisherige Angebot wäre am kommenden Freitag, den 17. Oktober, abgelaufen.

Grund für die Fristverlängerung sei, dass die US-Regulierungsbehörden ihre Entscheidung über den 7,3-Milliarden Dollar schwere Übernahme um einen Monat verschoben hätten. Die Company rechnet nun damit, dass die Wettbewerbshüter erst Ende November oder Dezember ein Urteil fällen werden. Oracle stehe aber nach wie vor zu seinem Angebot und verlängere daher die Frist, sagte Firmensprecher Jim Finn.

Wie Oracle weiter mitteilte, wurden dem Unternehmen bis zum vergangenen Freitag 24,8 Millionen Peoplesoft-Aktien oder 6,8 Prozent der insgesamt 416,28 Millionen gehandelten Anteilscheine angeboten. Das sind deutlich weniger als die 38,7 Millionen Aktien (9,3 Prozent), die Oracle bis zum 4. September angedient wurden. Nach Ansicht des Unternehmens dürfe dies aber nicht als Zeichen dafür gewertet werden, dass bei den Peoplesoft-Aktionären die Unterstützung des Deals sinke. Solange die Transaktion noch vom US-Justizministerium geprüft werde, fehle den Peoplesoft-Aktionären der Anreiz, ihre Anteile anzubieten, so eine Sprecherin.

Ein weiterer möglicher Grund für die Zurückhaltung der Anleger wurde von Oracle jedoch nicht angesprochen: Nachdem Peoplesoft die Übernahme des Konkurrenten J.D.Edwards abgeschlossen hat und damit rechnet, das zweite Quartal in Folge die eigenen Prognosen übertroffen zu haben, ist der Kurs der Aktie deutlich angestiegen. So notierte das Papier am vergangenen Freitag bei 20,55 Dollar - über einen Dollar mehr als Oracle den Anlegern je Anteilschein zahlen will (mb)