Auf Druck des Pentagon:

Oracle überarbeitet DBMS-Software

18.10.1985

WASHINGTON (CWN) - Ein neues Release ihrer DBMS-Software "Oracle" kündigte die kalifornische Oracle Corp. anläßlich der Federal Computer Conference an. Das überarbeitete Datenbank-Verwaltungssystem wird über eine neue Sicherheitseinrichtung verfügen, die vor allem für kommerzielle Anwender und den Einsatz im militärischen Bereich konzipiert ist.

Bei der neuen Software handelt es sich um eine Komponente des Datenbank-Management-Systems Oracle, Version 5. Wie Ken Cohen, Product Marketing Director des Anbieters, aussagt, erfolgte die Überarbeitung des Produkts vor allem auf Druck des Pentagon.

Die Sicherheitseinrichtung bietet nun die Möglichkeit, den Benutzernamen und seine Identifikation, ferner Zugriffe und versuchte Zugriffe auf Datenbanken sowie Logins und versuchte Logins zurückzuverfolgen. Damit kann der Datenbankadministrator oder der Sicherheitsbeauftragte die Oracle-Version des IBM-Produkts SQL verwenden, um periodisch Prüfreports zu erstellen oder Ad-hoc-Abfragen nach DB-Zugriffen durchzuführen.

Nach Aussage von Cohen wurde die Sicherheitseinrichtung in Kooperation mit der US Navy entwickelt und entspricht den Prüfanforderungen des "Trusted Computer System Evaluation Criteria Document" der Regierung.

Eine andere Erweiterungskomponente des DBMS soll dazu dienen, den DB-Administratoren Möglichkeiten einer verschärften Limitierung des User-Zugriffs zu bieten. Beide Sicherheitserweiterungen werden in der neuen Version 5 des Systems enthalten sein und den Oracle-Kunden ohne Aufpreis zur Verfügung stehen.

Mit der Markteinführung in den USA rechnet Cohen Anfang Oktober. Als Zielhardware ist zunächst die VAX-Reihe vorgesehen.