Die Phase des ersten Markttests ist absolviert

Oracle über das Interesse an Linux-Versionen "erstaunt"

13.10.2000
SAN MATEO (CW) - Etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Release von Oracle 8i für Linux ist der Datenbankanbieter von der Zukunft des Open-Source-Betriebssystems überzeugt.

In einem Gespräch mit der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" hat Bob Shimp, Chef des Internet-Plattform-Marketings bei Oracle, ein positives Resümee der Markterfahrungen mit der Linux-fähigen Datenbank gezogen. Namentlich in Installationen bei Dotcoms habe man den Wert der im Juli letzten Jahres freigegebenen Version demonstrieren können. Jetzt könne man anderen Kunden Beispiele vorweisen, "und wir bringen das Produkt in die Hände von immer mehr Entwicklern".

Linux entwickelt sich nach Einschätzung von Shimp mit einer Änderung seiner Positionierung rasant. Es sei kein Programmiererprodukt mehr. "Wir haben im letzten Jahr eindeutig seinen Aufschwung bei Dotcoms und anderen Internet-orientierten Firmen gesehen. Aber wir erkennen auch, dass es sich definitiv darüber hinaus verbreitet und in anderen Unternehmen Einzug hält."

Technisch sei das Pinguin-Betriebssystem "im Allgemeinen gut". Es biete "etwas mehr Performance und Stabilität als einige andere Betriebssysteme" und reife schnell. Das erkläre, so Shimp, seine wachsende Akzeptanz. "Die Leute sind begründeterweise mit der Gesamt-Performance zufrieden."

Dass Oracle seine Produkte schnell auf die Linux-Plattform portiere, erkläre sich auch aus der laut Shimp "schlicht erstaunlichen" Nachfrage. "Wir hatten im letzten Monat über 285000 Downloads für Linux, mehr als für jede andere Plattform. Wenn man solche Zahlen sieht, wird man aufmerksam ."