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Oracle tut sich schwer in Deutschland

27.07.2006

In Deutschland tut sich Oracle gerade im Applikationsgeschäft gegen den übermächtigen Branchenprimus jedoch nach wie vor schwer. Zwar gibt der Konzern keine detaillierten Zahlen für einzelne Produkt- oder Marktsegmente der verschiedenen Landesgesellschaften heraus. Kunz bezeichnete den hiesigen Markt jedoch als angespannt. Allerdings gibt es nach Angaben des neuen Deutschlandschefs auch durchaus Anlass zur Hoffnung. So wird im laufenden Geschäftsjahr erstmals der übernommene CRM-Spezialist Siebel auch in Deutschland seinen Beitrag zum Umsatz leisten. Seit Anfang Juni ist die international bereits Anfang 2006 vollzogene Übernahme auch in Deutschland unter Dach und Fach.

Auch der Mittelstand soll nach dem Willen von Kunz künftig einen größeren Beitrag zu den Oracle-Einnahmen beisteuern. Um das Geschäftssegment stärker ins Visier zu nehmen, unterhält der Software-Konzern seit einiger Zeit eine 130 Köpfe zählende Telesales-Einheit in Potsdam, die Kundenkontakte für die Oracle-eigene Vertriebsabteilung sowie den Vertrieb der Partner anbahnt.

Allerdings gelte es, in Deutschland noch Überzeugungsarbeit zu leisten, gibt Kunz zu. Gerade der Trend, auf Standards zu setzen sei beispielsweise in den USA deutlich ausgeprägter als hierzulande. Deutsche Firmen hingen in weiten Teilen noch der Mentalität an, ihre Software stark an die individuellen Abläufe anzupassen und dieses Customizing dann als Wettbewerbsvorteil zu betrachten. Auch in Sachen Software-as-a-Service hinke die Alte Welt der Neuen etwas hinterher. Während On-Demand-Software in den USA akzeptiert sei, beurteilten europäische Firmen das Modell deutlich kritischer. Als Hersteller müsse man daher die Kunden langsam mit den neuen Ideen vertraut machen, so die Strategie von Kunz. (ba)