Objektunterstützung muß extra bezahlt werden

Oracle teilt Details zur Datenbank-Version 8 mit

20.06.1997

"Wir wollen die Datenbank als Plattform für Network-Computing positionieren", sagt Mark Jarvis, Vice-President bei Oracle und zuständig für Server-Marketing. Für Betreiber von Data-Warehouses und zur Unterstützung von Anwendungen mit mehreren 1000 Usern und TB-Datenvolumina wurden insbesondere die Funktionen zur Partitionierung verbessert, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Damit können Informationen auf bestimmte Bereiche des Datenspeichers beschränkt werden, so daß Anwenderabfragen nicht auf den Bestand der gesamten Datenbank zugreifen müssen, sondern auf spezifische Partitionen begrenzt sind. Laut Hersteller will man damit eine Performance-Verbesserung gegenüber der Vorgängerversion 7.3 erzielen.

Mit Oracle 8 sollen Anwender ferner die Möglichkeit erhalten, Objekte und neue Datentypen wie Multimedia-Informationen, Daten von grafischen Informationssystemen (GIS) sowie Ton-, Video- und Textdaten über sogenannte Cartridges in die Datenbank zu integrieren. Durch Oracles Cartridge-Technologie läßt sich die Datenbank-Engine erweitern, um laut Hersteller auch unstrukturierte Datentypen verarbeiten zu können. Der Einsatz einer Java Virtual Machine für den Ablauf in Java geschriebener Prozeduren soll mit einer Folgeversion 8.1 möglich sein. Die Objektunterstützung ist optional erhältlich, und Kunden müssen für diese Funktionen zusätzlich bezahlen. Genaue Preise für die Objektunterstützung wurden nicht genannt.

Daneben soll Oracle 8 die parallele Verarbeitung über mehrere Rechnerprozessoren unterstützen. Auch die Möglichkeit der Indizierung sowie der Bearbeitung paralleler Eingaben, Updates und Löschbefehle wurden verbessert. Nach Einschätzungen von Analysten will Oracle damit vor allem in Wettbewerb zu Anbietern von Mainframe-Datenbanken treten und sich dort Marktanteile sichern.

Pro Oracle-8-Benutzer müssen etwa 1500 Dollar bei der Enter- prise-Ausführung und rund 295 für die Workgroup-Variante veranschlagt werden. Als Betriebssysteme sollen nun auch Microsofts Windows NT und Suns Solaris unterstützt werden, wie dies ursprünglich bereits für 1994 geplant und dann auf 1995 verschoben worden war. Pakete für die Unix-Versionen von Hewlett-Packard, Digital und IBM folgen in Kürze.