Oracle sucht den Weg auf den Desktop

25.10.2006

Mit der Web Center Suite steigt Oracle mit ein in den Kampf um den Desktop. Andere Anbieter von Business-Applikationen arbeiten bereits seit geraumer Zeit daran, das Frontend des klassischen Büro-Anwenders enger mit dem eigenen Backend zu verzahnen. So hat beispielsweise SAP im vergangenen Jahr eine Kooperation mit Microsoft gestartet, um Office-Anwendern den Zugriff auf SAP-Programme zu erleichtern. Mit "Duet" sind die ersten Früchte dieser Zusammenarbeit seit Mitte des Jahres im Markt verfügbar (siehe auch: Was kostet die Office-SAP-Kopplung). Darüber hinaus bastelt Microsoft daran, seine Frontend-Produkte auch mit Business-Applikationen anderer Hersteller zu verknüpfen (siehe auch: Microsoft bringt Office näher an das Backend). IBM bemüht sich indes, Notes als zentralen Zugang zu Business-Anwendungen zu etablieren (siehe auch: Update: Lotus Notes und Mysap kommen sich näher). Parallel arbeiten Firmen wie Salesforce.com und Google mit Hochdruck daran, den Anwendern via Internet eine möglichst einfache Nutzung von Applikationen zu ermöglichen - seien es Enterprise-Applikationen oder klassische Office-Anwendungen für den Desktop.

Die Absicht der Business-Software-Anbieter ist klar. Waren es bislang hauptsächlich speziell ausgebildete Power-User, die sich um die Bedienung von Oracle, SAP und Co. im Unternehmen kümmerten, sollen die Anwenderunternehmen in Zukunft mehr Lizenzen kaufen, um auch ihren nicht spezialisierten Büroangestellten den Zugriff auf die Enterprise-Software zu ermöglichen. (ba)