Oracle stärkt das Application-Management

17.10.2006
Die weitreichende Präsenz des Herstellers auf Applikations- und Infrastrukturebene soll ihm nun den Weg in das Administrationslager ebnen.

Etablierte System-Management-Spezialisten wie Computer Associates, IBM/Tivoli oder Hewlett-Packard werden bei ihrer Kunden-Akquise künftig möglicherweise öfter auch einen Oracle-Vertreter antreffen. Der Softwarekonzern will in Kürze seinem Enterprise Manager 10g deutlich "weiter reichende" Management-Funktionen sowohl für die hauseigenen als auch für Dritt-Applikationen einverleiben, heißt es in einer aktuellen Oracle-Ankündigung. Derzeit wird die Lösung überwiegend eingesetzt, um die von Anwendern erstellten Individualprogramme zu verwalten, unabhängig davon, ob sie auf Oracles oder anderen Datenbanken beziehungsweise Middleware laufen.

Nun will der Hersteller verstärkt seine eigene E-Business-Suite sowie die übernommenen Peoplesoft- und Siebel-Programme in das Management- und Monitoring-System einbinden. Noch im vierten Quartal dieses Jahres soll ein "Application Management Pack for Peoplesoft Enterprise" erscheinen, während die übrigen Pakete für das Frühjahr 2007 geplant sind. Die Management-Funktionen sollen sich unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur vom Betriebssystem über den Applikations-Layer bis hin zum Endanwender erstrecken.

Administratoren stünde eine zentrale Konsole für die Verfügbarkeits- und Performance-Überwachung ihrer gesamten Applikationslandschaft zur Verfügung, beschreibt der bei Oracle für System-Management-Produkte verantwortliche Vice President Jay Rossiter die Offerte. Das Spektrum reicht den Angaben zufolge vom Deployment und Service-Level-Management bis hin zum Configuration- und Change-Management, weshalb Oracle wie die Konkurrenz von der Betreuung des kompletten Application Lifecycle spricht.

Der zuerst erscheinende Stack für Peoplesoft soll es unter anderem ermöglichen, Performance-Daten für Trendvorhersagen automatisch zu sammeln, die Topologie der eingesetzten ERP-Komponenten samt deren Abhängigkeiten grafisch darzustellen und die Peoplesoft-Server statt jeden einzeln wie ein Gesamtsystem zu verwalten. Die überarbeitete Benutzerführung über ein Browser-Interface insbesondere für gängige Admin-Aufgaben sowie ein ausgefeiltes Log-Management zählen ebenfalls zu den Highlights des neuen Enterprise Manager. (ue)