Oracle stärkt das Application-Management

18.10.2006
Die Präsenz auf Applikations- und Infrastrukturebene soll den Weg in das Administrationslager ebnen.

Etablierte System-Management-Spezialisten wie Computer Associates, IBM/Tivoli oder HP werden bei ihrer Kunden-Akquise künftig möglicherweise öfter auch einen Oracle-Vertreter antreffen. Der Softwarekonzern will in Kürze seinem Enterprise Manager 10g deutlich "weiter reichende" Management-Funktionen sowohl für die hauseigenen als auch für Dritt-Applikationen einverleiben, heißt es in einer Oracle-Ankündigung. Derzeit wird die Lösung überwiegend eingesetzt, um die von Anwendern erstellten Individualprogramme zu verwalten, unabhängig davon, ob sie auf Oracles oder anderen Datenbanken beziehungsweise Middleware laufen.

Business-Suiten inklusive

Nun will der Hersteller verstärkt seine eigene E-Business-Suite sowie die übernommenen Peoplesoft- und Siebel-Programme in das Management- und Monitoring-System einbinden. Noch im vierten Quartal dieses Jahres soll ein "Application Management Pack for Peoplesoft Enterprise" erscheinen, während die übrigen Pakete für das Frühjahr 2007 geplant sind. Die Management-Funktionen sollen sich unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur vom Betriebssystem über den Applikations-Layer bis hin zum Endanwender erstrecken.

Administratoren stünde eine zentrale Konsole für die Verfügbarkeits- und Performance-Überwachung ihrer gesamten Applikationslandschaft zur Verfügung, beschreibt der bei Oracle für System-Management-Produkte verantwortliche Vice President Jay Rossiter die Offerte. Das Spektrum reicht den Angaben zufolge vom Deployment und Service-Level-Management bis hin zum Configuration- und Change-Management, weshalb Oracle wie die Konkurrenz von der Betreuung des kompletten Application Lifecycle spricht.

Der zuerst erscheinende Stack für Peoplesoft soll es unter anderem ermöglichen, Performance-Daten für Trendvorhersagen automatisch zu sammeln, die Topologie der eingesetzten ERP-Komponenten samt deren Abhängigkeiten grafisch darzustellen und die Peoplesoft-Server statt jeden einzeln wie ein Gesamtsystem zu verwalten. Die überarbeitete Benutzerführung über ein Browser-Interface insbesondere für gängige Admin-Aufgaben sowie ein ausgefeiltes Log-Management zählen ebenfalls zu den Highlights. (ue)