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Oracle soll weiter sparen

14.02.2001
Ellison verdient 681 Millionen Dollar mit Aktienverkäufen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle-Chef Larry Ellison setzt seinen ambitionierten Sparplan fort und will im nächsten Jahr die Kosten seines Unternehmens um eine weitere Milliarde Dollar senken. "In dem Jahr, in dem wir Applications 11i herausgebracht haben, konnten wir eine Milliarde einsparen, im zweiten Jahr zwei Milliarden und im dritten Jahr werden wir drei Milliarden sparen", kündigte Ellison auf der europäischen Applications-Anwenderkonferenz in Paris an. Das Ziel soll vor allem durch eine Optimierung der Marketing- und Vertriebsstrukturen erreicht werden. Die erste Milliarde kam primär durch die Konsolidierung der IT-Strukturen zustande. Dieses Potenzial ist ausgereizt. "Wir haben einen großen Nutzen durch unser globales Marketing- und Sales-Automation-System", erläuterte Ellison. So könne das Customer-Relationship-Management-System sehr gut dazu genutzt werden, um den Vertrieb effizienter zu gestalten.

Auch der Verkauf über das Web soll Kosten reduzieren. Bereits die Einsparungen in diesem Jahr will der Softwarehersteller durch einen effektivieren Verkauf erzielen. Die Ankündigung folgt Warnungen von Analysten, dass sich das Wachstum bei Oracles Cache-cow, dem Datenbankserver Oracle 8i, abschwächen könnte, da viele junge Unternehmen, die die Datenbank für ihre Anwendungen nutzen, die Dotcom-Krise nicht überleben würden.

Unterdessen hat Ellison persönlich ein paar Schäfchen ins Trockene gebracht. Wie aus einer Pflichtveröffentlichung bei der US-Börsenaufsicht hevorgeht, verkaufte der Hobby-Skipper 22,2 Millionen Aktien seiner Company für rund 32 Dollar das Stück. Im vergangenen Januar hatte er die Anteile über eine Option zu je 22,5 Cent erworben. Ferner verkaufte Ellison - zum ersten Mal seit 1996 - weitere sieben Millionen Aktien, die sich schon zuvor in seinem Besitz befanden.