Oracle konnte seinen Umsatz in den Monaten Juni bis August 2004 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar steigern. Der Nettogewinn wuchs um 16 Prozent von 440 auf 509 Millionen Dollar. Nach Einschätzung von Oracle-Chef Lawrence Ellison ist diese Entwicklung vor allem dem Datenbankgeschäft zu verdanken.
Dagegen kämpft der weltweit zweitgrößte Softwareanbieter im Applikationsgeschäft weiter mit Problemen. Die Lizenzeinnahmen in diesem Segment schrumpften im Jahresvergleich um 36 Prozent von 107 auf 69 Millionen Dollar.
Trotz dieser negativen Entwicklung wollen die Verantwortlichen nicht von einer Krise im Applikations-Business sprechen. Sie wiesen alle Spekulationen zurück, die sinkenden Einnahmen seien auf die anhaltenden Querelen im Übernahmepoker mit Peoplesoft zurückzuführen. Der seit Juli dieses Jahres amtierende neue Finanzchef Harry You bezeichnete das Ergebnis der Applikationssparte als einmalige Abweichung. Von einem anhaltenden Negativtrend wollte er nichts wissen.
Kunden hätten eine Reihe von Deals im zurückliegenden Quartal verschoben, entschuldigte You das schlechte Ergebnis. Das werde sich aber bald ändern, versprach er. "Für das Gesamtjahr erwarten wir Wachstum." Analysten beurteilen die Chancen dafür allerdings weniger optimistisch. Oracles Applikationsgeschäft sei miserabel, urteilt beispielsweise Adam Holt von J.P. Morgan.
Auch Finanzchef You musste einräumen, dass Oracle noch eine Menge Arbeit vor sich hat, um das Geschäft wieder zu beleben. Sein Vorgänger und jetziger Oracle-Chairman Jeff Henley betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der angestrebten Peoplesoft-Übernahme. (ba)