Oracle-Präsident Phillips: "Fusion ist zur Hälfte fertig"

19.01.2006
Oracle-Präsident Charles Phillips zufolge hat sein Unternehmen bei der Entwicklung von Fusion den halben Weg geschafft. Bereits realisiert seien die Middleware und die Werkzeuge zum Einrichten von Applikation.

Das Softwarehaus informierte auf einer Veranstaltung in San Francisco über den Fortgang der Entwicklungen rund um "Project Fusion".

Neuerdings hat Oracle "Project Fusion" in "Fusion" umgetauft. Da in Vergangenheit unklar war, wofür Fusion steht, hat sich der Hersteller nun bemüht, die Bestandteile der Fusion-Strategie verständlich darzulegen. Dabei unterscheidet der Softwarekonzern "Fusion Applications", "Fusion Middleware", auf der diese Applikationen laufen, und "Fusion Architecture", womit die Produktphilosophie der gesamten Business-Software-Strategie auf der Grundlage einer Service-orientierten Architektur (SOA), Business-Intelligence und Grid-Computing bezeichnet wird.

"80 Prozent der Kunden sollen auf das erste Release der Fusion-Software migrieren können", gab Phillips als Devise aus. Die erste Fassung des neuen Produkts soll Ende 2008 auf den Markt kommt. Kunden werden jedoch nicht dazu gezwungen, so Phillips. Im vergangenen Jahr hatte Oracle den Peoplesoft-, Siebel- und J.D.-Edwards-Anwendern versprochen, dass ihre Systeme weiter gepflegt werden.

Phillips zufolge werde die Fusion-Applikation nicht aus einer Zusammenführung von bestehendem Applikations-Code aus Peoplesoft- und Oracle-Produkten bestehen. Vielmehr soll es sich um ein neu entwickeltes Produkt halten, in dem die Erfahrungen aus den bestehenden Lösungen einfließen.

In diesem Jahr sollen mit "E-Business Suite 12", "Peoplesoft 9" und "J.D. Edwards 8.12" neue Releases der bestehenden betriebswirtschaftlichen Lösungen auf den Markt kommen. Damit will Oracle allen Zweiflern beweisen, dass die gekauften Produkte keineswegs eingestellt und Kunden zur Migration auf ein Nachfolgeprodukt gezwungen werden.

Sowohl die Übernahmen als auch die Entwicklungen rund um Fusion sollen Oracle in eine bessere Position gegenüber dem Erzrivalen SAP bringen. Trotz der Übernahmen liegt der Datenbankhersteller gemessen am Umsatz im Geschäft mit Business-Software hinter den Walldorfern (siehe Oracle-Peoplesoft: Analysten ziehen gemischte Jahresbilanz). Und SAPs Geschäfte laufen derzeit gut, vor allem in Oracles Stammmarkt USA (siehe SAP übertrifft eigene Wachstumsprognose und Analystenerwartungen). (fn)