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Oracle liefert erstmals Update für Peoplesoft-Programme

06.10.2005
Gemäß dem Versprechen, die Lösungen weiter zu entwickeln, stellt der Softwarekonzern in Version 8.9 von "Peoplesoft Enterprise" neue Funktionen vor.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Datenbankspezialist hat die Version 8.9 von "Peoplesoft Enterprise" angekündigt. Es handelt sich dabei um die Produkte des ERP-Anbieters Peoplesoft, den Oracle übernommen hat. Gemäß dem Versprechen, die Lösungen weiter zu entwickeln, liefert der Softwarekonzern neue Funktionen für die Pakete "Supplier Relationship Management" (SRM), "Supply Chain Management" (SCM) und "Financial Management".

Zu den Neuerungen im SRM-Produkt zählen zusätzliche Sourcing-Funktionen, die Anwendern dabei helfen, den günstigsten Lieferanten ausfindig zu machen. Zudem gibt es ein Vertrags-Management ("Supplier Contract Management") für Lieferantenkontrakte. Es setzt auf einem zentralen Vertrags-Repository auf. Vertragsdokumente lassen sich mit Transaktionen verknüpfen, um auf diese Weise Lieferantenpreise zu prüfen.

Laut Hersteller sorgt das Contract Management dafür, dass Anwender sich bei Bestellungen im Rahmen der mit Lieferanten ausgehandelten Verträge bewegen. Um das unterweit sicherzustellen, allsen sich zentrale Regeln definieren. Darüber hinaus sind Workflows und Autorenwerkzeuge verfügbar, mit denen sich kommerzielle und rechtliche Vertragsbestandteile einfach stellen lassen sollen. Anwender können hierzu auch Microsoft Word als Editor nutzen.

Im SCM-Modul hat Oracle die "Fulfilment Inventory Engine" erneuert. Diese arbeitet nun deutlich zügiger. Verbessert wurde außerdem die Komponente für die Großhandelsdistribution ("Wholesale Distribution"), so dass Anwender nun einfacher als bisher Lieferantenrabatte und Kommissionen verwalten können. Ferner lassen sich alternative Lieferanten leichter finden. Die neue Funktion "Strategic Sourcing" erlaubt es Anwendern, Regeln für die Lieferantensuche aufzustellen sowie Einschränkungen für Ausschreibungen einzuschränken und die Gesamtkosten klarer zu ermitteln. "Services Procurement" soll den Einkauf von Dienstleistungen transparenter machen. "eProcurement" beschleunigt den Bestellvorgang im Sinne des Self-Service, bei dem Mitarbeiter im Unternehmen via Web Waren selbständig ordern. Manager können die Kaufaufträge im Bündel genehmigen ("Mass Approval"), und zwar auch via E-Mail.

Das Financial Management berücksichtigt regulatorische Anforderungen wie Sarbanes-Oxley und die "International Financial Reporting Standards (IFRS)". Ein "Financial Gateway" zentralisiert Bezahlprozesse. Ferner bietet Oracle ein neues Modul namens "Asset Lifecycle Management" für die Anlagenbuchhaltung an. Sie integriert Daten sowohl aus der Finanzbuchhaltung als auch aus dem Lieferketten-Management und stellt sie unter einer Ansicht dar. Auf diese Weise soll die Planung von Neuanschaffungen, der Ersatz und die Wartung von Anlagegütern verbessert werden. Das Modul beinhaltet Funktionen der bereits bestehenden Programme "Maintenance Management", "IT Asset Management" und "Real Estate Management". Zum Teil sind Anlagenbuchhaltungsfunktionen von J.D. Edwards eingeflossen. Peoplesoft hatte diesen Anbieter vor der Übernahme durch Oracle gekauft. Dessen Produkte vermarktet das Softwarehaus nun unter dem Label "Peoplesoft Enterprise One".