Utility soll im nächsten Jahr fertig sein

Oracle forciert Code-Transfer mit CASE-Tools fremder Anbieter

14.06.1991

MÜNCHEN (CW) - Auf Offenheit setzt die Oracle Corp., Redwood City/Kalifornien, um den Absatz ihrer CASE-Produkte anzukurbeln. Gemeinsam mit dem britischen Anbieter Software One Ltd., Bourne End/Buckinghamshire, arbeitet der kalifornische Softwareriese an Werkzeugen, die den bidirektionalen Code-Transfer mit Third-Party-Tools ermöglichen sollen.

Wenn Oracle sein Versprechen wahr macht, werden die Anwender zwischen einer Reihe von CASE-Werkzeugen wählen können, die alle ein gemeinsames Repository, nämlich das Oracle-eigene "CASE-Dictionary", unterstützen. Auf diese Weise ließen sich beispielsweise die Systemanforderungen mit dem Oracle-Tool "CASE Designer" analysieren und mit dem Generator "Telon" von Pansophic in eine Cobol-Applikation umsetzen. Ebenso könnte das Anwendungssystem mit einem Third-Party-Produkt definiert werden, um dann den Code mit einem Oracle-Werkzeug zu generieren.

Das kürzlich geschlossene Abkommen zwischen Oracle und Software One betrifft die gemeinsame Weiterentwicklung eines von den Briten entworfenen Produkts mit der Bezeichnung "Software One Exchange". Die Import-Export-Utility ist dafür ausgelegt, den Inhalt eines Data-Dictionaries in ein anderes zu übertragen.

Auf dieser Basis wollen Software One und Oracle eine Familie von Dienstprogrammen aufbauen, die zwischen den Oracle-Produkten und bislang vier fremden Produkten vermitteln können. Dabei handelt es sich um die Information Engineering Facility (IEF) von Texas Instruments, die Information Engineering Workbench (IEW) von Knowledgeware sowie Excelerator von Intersolv und Telon von Pansophic.

Der gemeinsame Zeitplan sieht vor, die Entwicklung innerhalb eines Jahres abzuschließen. Unter der Bezeichnung "CASE Exchange" wird die Software Teil der Oracle-eigenen Produktfamilie "CASE Bridge".

Daneben kündigte Oracle zwei neue Ausführungen seines Datenbankserver-Produkts an: So soll die Software demnächst auch auf dem brandneuen Netware-Release 3.11 von Novell laufen; anders als bei der OS/2-Ausführung, die ebenfalls unter Netware ablauffähig ist, muß die Datenbankserver-Software bei der originären Netware-Ausführung nicht auf einer separaten Maschine laufen.

Ab sofort ist der Oracle-Server auch für den Apple-Rechner Macintosh unter System 6.0 und 7.0 zu haben. Wie die Oracle Deutschland GmbH mitteilt, unterstützt die Macintosh-Ausführung neben Multifinder und Finder auch PL/SQL, eine prozedurale Erweiterung von SQL.