Oracle entdeckt die Virtualisierung

22.11.2007
Die Ellison-Company bringt ein eigenes Produkt für den wachsenden Markt.

Vom wachstumsträchtigen Virtualisierungsmarkt will sich Oracle künftig ein Stück sichern. Auf der Hausmesse Openworld präsentierte der IT-Konzern "Oracle VM", ein System für die Server-Virtualisierung, das auf der Open-Source-Software Xen aufsetzt. Das Produkt biete eine skalierbare und kostengünstige Server-Virtualisierung, die um das Dreifache effizienter sei als Produkte anderer Hersteller, rührte President Charles Phillips die Werbetrommel.

Oracle konkurriert dabei unter anderem mit Branchenschwergewichten wie VMware, Citrix-Xensource und dem Linux-Distributor Red Hat, der Xen-basierende Virtualisierungsfunktionen in sein Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux (RHEL) integrierte. Erst kürzlich verstärkte auch Microsoft seine Anstrengungen mit dem "Hyper-V Server" (siehe Seite 6).

Oracle VM unterstützt den Angaben zufolge sowohl Oracle-eigene Anwendungen als auch Systeme anderer Hersteller. Kernprodukte wie Oracle Database, Oracle Fusion Middleware und Oracle Applications sind bereits für den Einsatz mit Oracle VM zertifiziert. Über eine Browser-basierende Management-Konsole können Unternehmen damit virtuelle Server-Pools aus x86- und x86-64-Systemen einrichten und verwalten. Die Software unterstützt sowohl Windows- als auch Linux-Gastsysteme.

Oracle hebt vor allem umfassende Supportleistungen hervor, die Kunden gegen Gebühr über eine zentrale Anlaufstelle nutzen könnten. Diese bezögen sich jeweils auf die gesamten virtualisierten Umgebungen einschließlich Linux-Betriebssystem, Oracle Database, Fusion Middleware und Anwendungen.

Die Software steht seit 14. November zum kostenlosen Download bereit. Supportgebühren berechnet Oracle pro System. So fallen für einen Rechner mit bis zu zwei Prozessoren 499 Dollar im Jahr an; wer mehr CPUs nutzt muss mit 999 Dollar kalkulieren. (wh)