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Oracle Deutschland rechnet erst 2003 mit Erholung

05.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Rolf Schwirz, Geschäftsführer bei Oracle Deutschland, ist trotz schwacher Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr zuversichtlich, Umsatz und Gewinn in den nächsten zwölf Monaten wieder zu steigern. Der Top-Manager setzt dabei aber weniger auf eine baldige wirtschaftliche Erholung als auf ein rigoroses Kostensenkungsprogramm: Nach seiner Prognose sollen die IT-Investitionen erst 2003 wieder anziehen. Derzeit versuchen die Anwender, ihre Ausgaben kurz zu halten, indem sie auf den Preis achten und neue Software zunächst nur in einzelnen Bereichen einführen, erläuterte der Deutschland-Chef. Trotz Flaute sieht Schwirz wie bisher keinen Grund, einen Teil der rund 1700 Mitarbeitern zu entlassen. "Es wäre ein Fehler, jetzt Spezialisten freizusetzen und bei einem Anspringen der Konjunktur neue IT-Fachkräfte suchen und einstellen zu müssen", erklärte der

Geschäftsführer.

Ähnlich wie der US-amerikanische Mutterkonzern bekam auch Oracle Deutschland im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 die Investitionszurückhaltung der Kunden zu spüren: Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Einnahmen um rund zwölf Prozent von 494 Millionen auf 435 Millionen Euro. Als positives Zeichen wertete Schwirz hingegen die gestiegene Nachfrage nach der Application Server Suite. In Bereich Middleware konnte Oracle Deutschland den Umsatz nach eigenen Angaben verdoppeln.

Konzernweit hatte der kalifornische Datenbankriese Mitte Juni für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar gemeldet. Der Gewinn ging von 2,6 Milliarden auf 2,2 Milliarden Dollar zurück (Computerwoche online berichtete) (mb)