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Oracle brechen die Lizenzeinnahmen weg

15.03.2002
Oracles Lizenzeinnahmen sind im dritten Quartal gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres um 30 Prozent gefallen. CFO Jeff Henley erwartet vorerst keine Besserung.

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Oracle hat heute Zahlen für das dritte Quartal seines Geschäftsjahres vorgelegt. In der Bilanz wies der kalifornische Datenbankriese einen Nettogewinn von 508 Millionen Dollar oder neun Cent pro Aktie aus und entsprach damit der eigenen Warnung von Anfang dieses Monats (Computerwoche online berichtete). Im Vergleichsquartal des Vorjahres betrug der Profit 582,7 Millionen Dollar oder zehn Cent je Anteilschein.

Oracles Gesamtumsatz für das dritte Quartal fiel im Jahresvergleich von 2,67 Milliarden Dollar um 17 Prozent auf 2,23 Milliarden Dollar. Im Zuge der jüngsten Warnung hatte das Unternehmen bereits einen Rückgang der Lizenzeinnahmen um rund 27 Prozent prognostiziert. Aktuell ausgewiesen wurde nun sogar ein Minus von 30 Prozent gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres auf 789,6 Millionen Dollar. "Die Zahlen sehen trotz der Vorwarnung nochmals enttäuschend aus", kommentierte ABN-Amro-Analyst George Godfrey, der seine Lizenzumsatzprognose nach der Warnung auf 816 Millionen Dollar reduziert hatte.

Eine weitere Enttäuschung war der Ausblick von Finanzchef Jeff Henley in die mittelfristige Zukunft. Der CFO (Chief Financial Officer) bezeichnete die Aussichten für eine Erholung das Geschäfts als "ausgesprochen trübe" und erklärte, er rechne für die kommenden ein bis zwei Quartale noch nicht mit einem Anstieg der IT-Investitionen. Im vierten Quartal soll der Gewinn pro Aktie laut Henley ein bis zwei Cent niedriger ausfallen als im Vorjahreszeitraum, in dem Oracle 15 Cent je Anteilschein verdient hatte. Die Analysten tippten laut Thomson/First Call bislang auf 14 Cent Gewinn pro Aktie. (tc)