Japanisches Institut will die nächste Computergeneration entwickeln:

Optoelektronik statt Silikonkristalle

28.08.1981

TOKIO (nw) - Mit einem gemeinschaftlichen Forschungszentrum will die japanische Industrie die nächste Computergeneration auf der Basis von Höchstgeschwindigkeit und -effizienz, die mit Lasern erreicht werden kann, verwirklichen. In diesem Institut sollen die dafür notwendigen optoelektronischen integrierten Schaltkreise (OEIC) hergestellt werden.

Die Agency of Industrial Science and Technology (AIST) des japanischen Ministeriums für Internationalen Handel und Industrie (MITI) hofft laut VWD mit diesem Forschungsvorhaben Laser, Fotodetektoren und integrierte Schaltungen als ein gemeinsames Bauelement entwickeln zu können. Während der auf fünf Jahre vorgesehenen Arbeitszeit wird sich das Institut nach einem Bericht der Bundesstelle für Außenhandelsinformation (BfAI), Köln, vor allem der Grundlagenforschung für OEIC-Elemente widmen. Im wesentlichen sollen Gallium-Arsen-(GaAs-)Kristalle als Ersatz für die bislang verwendeten Silikonkristalle gezüchtet werden.

An dem Gemeinschaftsforschungsunternehmen werden nach VWD-Angaben folgende Unternehmen beteiligt sein: Fujitsu Ltd., Furukawa Electric Co., Hitachi Ltd., Matsushita Electric Industrial Co., Mitsubishi Electric Corp., Nippon Electric Corp., Oki Electric Industries Co., Sumitomo Electric Industries Ltd. und Toshiba Corp.

Die Entwicklungsarbeiten sollen während der fünf Jahre vom japanischen Wirtschaftsministerium mit insgesamt 18 Milliarden Yen (rund 180 Millionen Mark) gefördert werden.

Mit den USA Schritt halten

Wie in Tokio vermutet, sei die Aktivität des japanischen Wirtschaftsministeriums darauf ausgerichtet, mit einer Parallelentwicklung in den USA, die im Auftrag des Verteidigungsministeriums in Zusammenarbeit mit General Electric Co. und International Business Machines Corp. betrieben werde, Schritt zu halten.

Da die Optoelektronik eines der Wachstumsgebiete sei, auf dem die japanische Elektronikindustrie ihre hauptsächlichen künftigen Zuwachsraten auszubauen gedenke, erwarten Beobachter in Tokio, daß auch seitens der an dem Unternehmen beteiligten Großindustrie ein entsprechender Entwicklungsanteil finanziert werde. Nach bisheriger Praxis könne davon ausgegangen werden, daß der Beitrag der Industrie die vom MITI zur Verfügung gestellten Mittel nicht unterschreite.