Optischer IBM-Chipsatz schafft 160 Gbps Durchsatz

27.03.2007
IBM präsentiert den Prototypen eines optischen Transceivers mit enormen Datenübertragungsraten.

Mit 160 Gigabit pro Sekunde Durchsatz könnte zum Beispiel ein PC einen High-Definition-Spielfilm binnen einer Sekunde herunterladen. Die neue Technik könnte nach Angaben der IBM in drei Jahren für Consumer- und Unternehmensanwendungen marktreif sein.

IBMs Transceiver überträgt Daten als Lichtpulse mittels Photonen statt über Elektronen in herkömmlichen Kupferleitungen. Er ist in Standard-CMOS-Technik (Complementary Metal Oxide Semiconductor) gefertigt. Für die optischen Komponenten kommen aber exotische Materialien wie Indiumphosphid und Galliumarsenid zum Einsatz. Das Ganze passt in ein Paket von 3,25 mal 5,25 Millimeter - klein genug, um es auf einer gedruckten Platine unterzubringen.

Die nötige Technik für den Bau existiert bereits heute. Es werde aber vermutlich mindestens drei Jahre dauern, bevor Zulieferer entsprechende Komponenten in für eine Kommerzialisierung ausreichender Zahl bereitstellen könnten, schätzt IBM. Gefördert wurde die Entwicklung des optischen Transceivers von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. IBM-Wissenschaftler zeigten sie diese Woche auf der Optical Fiber Conference in Anaheim, Kalifornien.

Photonen gebremst

Auch andere Hersteller arbeiten an optischen Schaltungen. Im September vergangenen Jahres etwa hatte Intel zusammen mit der University of California at Santa Barbara neue "Laser-Chips" entwickelt, die Daten viel schneller übertragen als herkömmliche Kupferleitungen. IBM wiederum ließ im Dezember die Ankündigung folgen, es habe Photonen so weit herun- tergebremst, dass man sie zur Speicherung von Daten nutzen könne. (tc)