Wirtschaftskriminalität

Opfer Mittelstand beklagt hohe Schäden

13.11.2008

Handel und Dienstleistung größte Opfer

Bei einer Differenzierung des Gesamtschadens nach Branchen trägt der Handel mit 1,9 Milliarden Euro die größte Last vor der Dienstleistungsbranche mit 1,3 Milliarden, dem verarbeitenden Gewerbe mit 715 Millionen und dem Bau mit nur 115 Millionen Euro. Handel und Dienstleistungen sind, gemessen an ihrem Anteil am Umsatz der deutschen Wirtschaft, überproportional betroffen, verarbeitendes Gewerbe und Bau unterproportional.

Schutzmaßnahmen sind unzureichend

Obwohl fast alle Unternehmen die Gefahr allgemein erkennen und häufig auch Opfer von Wirtschaftskriminalität werden, belegt die Studie von Euler Hermes, dass sie sich bislang nur sehr unzureichend davor schützen. Wenn überhaupt, dann werden technische Möglichkeiten genutzt. So haben 88 Prozent der Unternehmen Sicherheitssysteme zum Schutz von elektronischen Daten installiert. 72 Prozent antworten allerdings mit nein auf die Frage, ob es eine spezielle Person oder Abteilung im Unternehmen gibt, um wirtschaftskriminellen Handlungen auf die Spur zu kommen. „Es scheint, als ob die deutsche Wirtschaft sich an Wirtschaftskriminalität gewöhnt hat – nur so lässt sich die Kluft zwischen Risikowahrnehmung und Vorsorge erklären. Dabei besteht vor allem für mittelständische Unternehmen eine wachsende Gefahr, die zu Unrecht unterschätzt wird“, so Baden.