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OpenWorld: Oracles Datenbankgeschäft lahmt

23.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Während der Hausmesse OpenWorld verkündete Oracle Geschäftszahlen für das erste Fiskalquartal, das am 31. August endete (siehe Oracle profitiert von Peoplesoft-Kauf). Zwar stieg der Nettogewinn (um zwei Prozent auf 519 Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und auch der Umsatz (von 2,22 auf 2,77 Milliarden Dollar), doch die Haupteinnahmequelle, das Datenbankgeschäft, legte nur um etwa ein Prozent zu. Firmengründer und CEO Larry Ellison sieht keinen Anlass zur Besorgnis. Man habe im vergangenen Jahr den Datenbankumsatz um 20 Prozent steigern können; dieses Wachstum fortzusetzen, sei sehr schwierig.

Der Softwarekonzern hatte bis zum Quartalsende Datenbanken und Middleware im Wert von 502 Millionen Dollar verkauft, gegenüber 494 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Die Tatsache, dass nach Angaben des Herstellers das Middleware-Geschäft um 34 Prozent zugelegt hat, sehen Analysten als Indikator für einen Rückgang des Datenbankgeschäfts an.

Oracle konkurriert im Datenbankgeschäft einerseits mit IBM und Microsoft. Auf der anderen Seite nehmen Open-Source-Datenbanken den kommerziellen Anbietern Marktanteile ab. IBM versucht derzeit mit Sonderangeboten, Oracle die SAP-Kunden streitig zu machen (siehe IBM stellt SAP-optimierte Version von DB2 vor). Der überwiegende Teil der SAP-Nutzer verwendet Oracle-Datenbanken. Die Walldorfer waren bislang ein wichtiger Widerverkäufer für die Datenbankprodukte des Unternehmens, mit dem sie im Geschäft mit Business-Software konkurrieren.

Große Hoffnungen setzt Oracle auf das Geschäft mit Middleware, zu dem Java-basierende Applikations-Server und Integrationslösungen zählen. Hier will der Hersteller demnächst an Bea Systems ("Weblogic"), der Nummer zwei im Java-Middleware-Segment, vorbeiziehen. Marktführer ist hier IBM ("Websphere"). (fn)

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