Grundlage für Novell Enterprise Linux

OpenSUSE Linux 11.0 mit KDE 4 im Kurztest

31.07.2008
Von Markus Franz

Endlich: keine Probleme mit GSM und UMTS

Die angenehme Erkennung aktueller Hardware setzt sich auch im Betrieb fort: OpenSUSE unterstützt nun GSM-Datenverbindungen über Handys oder UMTS-Boxen. Früheren Versionen bereiteten insbesondere die UMTS-Boxen Probleme: Viele melden sich nicht nur als Modem, sondern auch als Massenspeicher, auf dem die Treiber (natürlich nur für Windows) enthalten sind, am System an. Das Modem bleibt so durch Linux so unerkannt. OpenSUSE 11.0 überzeugt hier aber im Test: Nachdem eine T-Mobile Web'n'Walk-Box Micro (entspricht Huawei E220) angesteckt wurde, erschien im NetworkManager in Gnome ein Eintrag "Auto GSM network connection" direkt über den verfügbaren WLANs. Ein Klick darauf genügt, um mit HSDPA-Geschwindigkeit mobil ins Internet zu gehen. OpenSUSE unterstützt diese komfortable Möglichkeit auch für einige UMTS-Karten im ExpressCard-Format.

Von Gnome bis KDE: alles topaktuell

Wie immer ist OpenSUSE auf dem aktuellsten Stand: KDE 4.04, Gnome 2.22, X.org 7.3, der Linux-Kernel 2.6.25.5 sowie glibc 2.8 und GCC 4.3 sind in die aktuelle Version eingezogen. Enthalten ist aber auch noch KDE 3.5.9, da es gegenüber KDE 4 als stabiler gilt. Der schlanke XFCE-Desktop, aktualisiert auf Release 4.4.2, macht das ausgeglichene Bild komplett.

Linux-Desktops: die Qual der Wahl

Bei der Wahl des Desktops gilt es aber, genau zu überlegen: Gnome bietet die stabilste Umgebung und ist für Linux-Neulinge sicher am einfachsten zu bedienen. Mit Evolution, OpenOffice.org und Firefox sind Applikationen enthalten, die sehr gut mit dem Desktop verzahnt sind und daher ein rundes Bild abgeben. KDE ist dagegen etwas schwieriger zu bedienen, schneidet aber in einigen Spezialfällen - zum Beispiel beim Umgang mit Bluetooth oder der Unterstützung von Handys und MP3-Playern - etwas besser ab.

Das OpenSUSE-Projekt weist darauf hin, dass KDE 3 derzeit noch "stabiler und ausgereifter" sei. Wer bei der Installation das aktuelle KDE 4 wählt, muss mit weniger Stabilität auskommen - auch wenn die Neuerungen beim Dateimanager, Browser und Audio-System bestechend sind. KDE 3 wird von OpenSUSE-Community als die stabilste Variante von KDE ausgezeichnet. Standardmäßig gibt OpenSUSE als einzige Distribution keiner Umgebung den Vorzug: Weder Gnome noch KDE ist vorausgewählt.