Partnerschaft mit dem Katalogspezialisten Cataloom

Openshop gibt Modul für Online-Marktplätze frei

06.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Der E-Business-Softwareanbieter Openshop aus München hat eine Marktplatzlösung vorgestellt. Gleichzeitig schloss der Hersteller eine Kooperation mit dem Katalogdaten-Management-Anbieter Cataloom.

Mit "Tradingplace" können Firmen Online-Marktplätze errichten. Die Software basiert auf Microsofts Windows 2000 und "SQL Server 2000". Laut Hersteller eignet sich das Produkt für regionale, branchen- sowie themenorientierte Marktplätze. Eine Beispielanwendung ist www.farmpartner.de, eine Ein- und Verkaufsplattform für Landwirte, auf der sie überschüssige Waren loswerden können sollen.

Die neue Software ist ein weiterer Bestandteil der E-Procurement-Module von Openshop. Diese Funktionen sollen Firmen in die Lage versetzen, ihr Bestellwesen elektronisch abzuwickeln. Knoll AG, eine Tochter des Chemiekonzerns BASF, hat auf Basis von Openshops Technik ein E-Procurement-System eingerichtet, um C-Teile, etwa Bürobedarf, bei Lieferanten zu ordern. Dabei wurde die E-Business-Plattform "Business 2" inklusive der E-Procurement-Funktionen des Herstellers mit dem SAP R/3-System von Knoll sowie der Data-Warehouse-Lösung des US-Anbieters Acta Technology verbunden. Einige Lieferanten sind direkt mit dem Knoll-Bestellsystem verbunden, andere müssen die Aufträge per Browser manuell bearbeiten. Knoll plant die Einführung dieses Systems in allen 80 Niederlassungen.

Die Softwarefirma gab darüber hinaus eine Technologiepartnerschaft mit dem Spezialisten für Katalogdaten-Management Cataloom AG aus Köln bekannt. Catalooms Technik soll die bestehenden Katalogfunktionen von Business 2 erweitern. Beim Erstellen von geeigneten Katalogen als Basis für elektronische Geschäftsprozesse tun sich Anwenderunternehmen oft schwer. Beide Firmen haben bereits vor dem Deal gemeinsam Projekte realisiert, beispielsweise für den Münchner Büroartikelversender www.office-discount.de.

Das Großkundengeschäft will Openshop künftig forcieren, sagte Bruno Rücker, neuer Vorstandsvorsitzender des Softwareanbieters. Sein Vorgänger und Mitgründer Thomas Egner war im Januar dieses Jahres bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt. Bisher hatte sich der Hersteller vor allem als Anbieter für den Mittelstand bezeichnet. Rücker, zuvor Vice President bei CSC Europe, zu der die deutsche CSC Ploenzke AG gehört, erwartet, dass sein Unternehmen etwa 20 Prozent der Kunden selbst bedient. Den Löwenanteil des Geschäfts sollen Partner, etwa Systemhäuser und Integratoren, machen. Vor allem Großkunden möchte der Softwareanbieter offenbar selbst versorgen, was für Zündstoff bei den Partnern sorgen dürfte. Bezogen auf den Umsatz soll das Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft von Openshop rund zehn Prozent ausmachen. In erster Linie verkauft das Unternehmen Softwarelizenzen über Partner.