Verpasste Erwartungen und schwacher Ausblick

Open Text fällt auf ein Jahrestief

10.09.2004

Das erste gemeinsame Jahr von Ixos und Open Text ist nicht wirklich zufriedenstellend gelaufen. Die Kosten für die Transaktion und die Umstrukturierung (Entlassungen) schlugen bei Ixos mit etwa 20 Millionen Euro zu Buche, berichtete das Unter- nehmen zur Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen. Darin enthalten sind in den Büchern ausgewiesene Forderungen in Höhe von vier Millionen Euro, die "voraussichtlich nicht realisiert werden können". Einer Firmensprecherin zufolge handelt es sich um Beträge aus den Fiskaljahren 2001 bis 2003; genaue Angaben dazu könnten erst zum Jahresabschluss gemacht werden. Der Ixos-Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um sieben Millionen auf 134 Millionen Euro, der Fehlbetrag des Archivspezialisten weitete sich von vier Millionen auf 22 Millionen Euro aus.

Rund elf Prozent der Ixos-Aktien liegen noch nicht bei Open Text, sondern im freien Markt. Derzeit gäbe es keine konkreten Überlegungen, die restlichen Anteile zu kaufen, berichtete die Sprecherin; das ursprüngliche Tauschangebot an die Aktionäre ist abgelaufen. Dennoch werde die Komplettübernahme weiterhin langfristig angestrebt. Das Ixos-Papier reagierte nicht auf die Ergebnisse - im Gegensatz zur Open-Text-Aktie, die nach Vorlage der Jahreszahlen um 22 Prozent abstürzte. Die Bilanz der Kanadier erfüllte nicht die Erwartungen, zudem fiel der kurzfristige Ausblick schwach aus.

Für das laufende erste Quartal erwartet das Unternehmen einen Gewinn von sieben bis zwölf Cent pro Aktie, Analysten hatten mit 23 Cent kalkuliert. Als Umsatz werden bis zu 93 Millionen Dollar angestrebt, während die Wallstreet von rund 97 Millionen Dollar ausgegangen ist. Allerdings bekräftigte Open Text seine finanziellen Prognosen für das Gesamtjahr. (ajf)

Abb: Plus durch Übernahme

Die Übernahme von Ixos treibt die Einnahmen von Open Text in die Höhe. Quelle: CW